E-Strategie: Renault hat nun einige Pläne verraten, wie man sich seine elektrische Zukunft vorstellt – und zündet die nächste Stufe.
Elektro-Pionier Renault will sein Angebot elektrifizierter Antriebe kommendes Jahr nochmals deutlich ausbauen und damit einen weiteren Schritt der Eways-Strategie gehen, mit der der Konzern bis spätestens 2050 CO2-neutral werden will. Die Franzosen planen eine ganze Reihe von Micro-, Voll- und Plug-in-Hybridmodellen im Kleinwagen- und Kompaktsegment. Zudem wird die Tochtermarke Dacia mit dem Spring Electric ihr Angebot um ein erstes rein batterieelektrisches Modell ergänzen. Schließlich kündigt der Konzern mit dem
neuen Konzeptauto Mégane eVision eine komplett neue Elektrofahrzeug-Generation an, die ebenfalls schon nächstes Jahr serienreif sein soll.
Die Plug-in-Hybride
Bereits im Frühjahr 2020 hatten die Franzosen zur Hybrid-Offensive geblasen. Den Auftakt markierte der Clio E-Tech 140 mit einem 103 kW/140 PS Vollhybrid-Strang. Diesen will Renault kommendes Jahr auch als Antriebsoption für die SUV-Baureihen Captur und Arkana anbieten. Ebenfalls schon in diesem Jahr frisch eingeführt wurde der Plug-in-Hybridantrieb E-Tech 160. Hier teilen sich ein 1,6-Liter-Benziner und zwei Elektromotoren die Antriebsarbeit, gemeinsam kommen sie auf 116 kW/158 PS. Dank einer 9,8-kWh-Batterie erlaubt das Motorentrio auch rein elektrisches Fahren bis zu 135 km/h schnell und 50 Kilometer weit. Verfügbar ist diese Antriebsversion bereits für Captur und den Mégane Grandtour, kommendes Jahr soll auch der fünftürige Mégane als PHEV bestellbar sein. Schließlich werden
2021 die Benziner TCe 140 und 160 in den Baureihen Captur und Arkana mit effizienzsteigernder Micro-Hybridtechnik aufgerüstet.
Kleiner Elektro-Dacia
Mit dem Dacia Spring Electric will Renault ab dem Frühjahr 2021 E-Mobilität bezahlbarer machen. Es handelt es sich um einen 3,73 Meter kurzen Kleinstwagen im SUV-Stil, der von einem 33 kW/44 PS und 125 Newtonmeter starken E-Motor bis maximal 125 km/h angetrieben wird. Eine 26,8 kWh große Batterie soll 225 Kilometer WLTP-Reichweite ermöglichen. Im urbanen Umfeld, dem natürlichen Habitat des Spring, sollen sogar 295 Kilometer Reichweite drin sein. Das ist allerdings nur im Eco-Modus erreichbar, der eine Reduzierung der Leistungsabgabe sowie eine Deckelung der Höchstgeschwindigikeit auf 100 km/h vorsieht.
Neue E-Antriebsgeneration
Ausblick auf eine neu entwickelte, modulare CMF-EV-Plattform bietet Renault zudem mit der Studie Mégane eVision. Das mit 4,2 Meter Länge kompakt dimensionierte Fahrzeug, das Elemente von SUV und Schrägheckmodell in sich vereint, beherbergt unter seiner ausdrucksstarken Außenoptik eine neue E-Antriebsgeneration. Diese setzt unter anderem auf einen 160 kW/217 PS starken Asynchronmotor, der das 1.650 Kilogramm schwere Konzeptauto in unter 8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen soll. Die 60 kW große Batterie wird dank besonders schlanker Zellen sehr kompakt bauen, das Akkugehäuse ist zudem integraler Bestandteil der Fahrzeugstruktur. Außerdem gibt es ein neuartiges Thermomanagement der wassergekühlten Batterie, die eine Schnellladung mit bis zu 22 kW Wechsel- oder alternativ mit 130 kW Gleichstrom ermöglichen soll. Innerhalb von 30 Minuten soll sich so Strom für 200 Kilometer nachladen lassen.
Bereits kommendes Jahr wollen die Franzosen ein elektrisches Kompaktmodell mit entsprechender Technik auf den Markt bringen. Der Mégane eVision soll bereits zu 95 Prozent dem Serienmodell entsprechen. Die Serienversion startet zunächst mit 450 Kilometern Reichweite, noch reichweitenstärkere Varianten folgen. Zudem plant Renault auf der kompakten Allianz-Elektroplattform eine ganze Modellfamilie. Mario Hommen/SP-X
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