Radnabenmotor

Erobert der Radnabenmotor den Pkw-Markt?

Hält der Radnabenmotor dank Elektromobilität Einzug in den Pkw-Bereich? Und was ist das eigentlich?

Der Radnabenmotor ist im Bereich von Zweirädern zwar ein bekannter Begriff, mit der Welt der Elektromobilität würde man ihn zunächst nicht in Verbindung bringen. Der Radnabenmotor ist ein Elektromotor, der nicht zentral im Fahrzeug sitzt, sondern direkt am Rad. Bei elektrischen Pkw findet man ihn selten, es könnte aber sein, dass sich dies ändert.

Problem: die ungefederten Massen

Er wurde bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei E-Autos wie dem Lohner-Porsche genutzt, ist heute aus dem Großserien-Pkw aber verschwunden, unter anderem, weil sein hohes Gewicht an ungünstiger Stelle – Stichwort ungefederte Massen – für Probleme beim Fahrkomfort sorgt und zudem der Platz für die Lenk-Mechanik eng wird. Das wird auch durch die zahlreichen Vorteile aktuell noch nicht aufgefangen. Dazu zählen unter anderem der Bauraumgewinn im Karosseriekörper, der mögliche Verzicht auf Antriebswellen und der Gewinn an Fahrdynamik und Sicherheit durch die mögliche radselektive Regelung der Antriebskraft.

Hitachi entwickelt wieder

Aktuell arbeiten wieder Unternehmen daran, den Radnabenmotor für E-Autos serientauglich zu machen. Hitachi Astemo – ein Tochterunternehmen des japanischen Mischkonzerns Hitachi – hat einen Radnabenmotor für E-Autos vorgestellt, der neben der E-Maschine außerdem Bremse, Wechselrichter und Kühlung in einem Bauteil integriert. Dank Bremsenintegration soll sich der Direktantrieb recht unkompliziert in bereits bestehende Fahrwerkdesigns und Radaufhängungen einpassen lassen. Allerdings müssen Räder mindestens 19 Zoll groß sein. Ob und wann die Technik in einem Serienfahrzeug zum Einsatz kommt, ist nicht bekannt. SP-X/Titelfoto: Hitachi Astemo

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