Der chinesische Fahrzeugbauer Great Wall Motor schließt Ende August seine Europazentrale. Das Geschäft soll aber weiterlaufen.
Dass man für einen Markterfolg in Europa einen langen Atem braucht, sollte sich nach Jahrzehnten herumgesprochen haben – man frage nur die japanischen und koreanischen Hersteller. In China jedenfalls ist die Botschaft nicht angekommen, denn nach nur wenigen Jahren schließt Great Wall Motor (GWM) seine Europazentrale in München.
Ins Gerede gekommen war die Situation bei GWM bereits im Februar, als es Berichte über eine toxische Arbeitsatmosphäre in der Europazentrale gab, die seinerzeit aber von Steffen Cost, verantwortlich für das Europageschäft, dementiert wurde. Von dem Stellenabbau ist nun aber auch Cost selber betroffen, wie es heißt. Zudem verlieren 100 Angestellte ihren Job.
Kooperation besteht weiter
Das bestehende Geschäft in Europa soll aber wie bisher weiterlaufen. Neben Deutschland bietet Great Wall Motor seine E-Autos und Plug-in-Hybride auch in Großbritannien, Irland, Schweden und Israel an. Der Marktstart in Ländern wie Österreich und der Schweiz war bereits geplant, es wurden Teams aufgebaut und für die Märkte verantwortliche General Manager eingestellt.
In Deutschland soll die Partnerschaft mit der Emil-Frey-Gruppe aber fortgesetzt werden, wie das „manager magazin“ schreibt. Die Autohandelsgruppe übernimmt im Auftrag den Import der Fahrzeuge und steuert das Händlernetz. „Statt mit Ansprechpartnern in München wird Emil Frey in Zukunft direkt mit dem Management in Baoding kommunizieren müssen“, heißt es in dem Bericht.
Der Hintergrund für die Maßnahmen dürfte sein, dass der von Wei Jianjun (bekannt unter dem Namen Jack Wey) geführte Autobauer die Ziele seiner Europa-Expansion bisher klar verfehlt hat – 2023 wurden nur 6.300 Neuzulassungen erreicht. Titelfoto: Mag
Add a Comment