Der Seat Ibiza feiert seinen 40. Geburtstag. Zum Jubiläum gibt es ein exklusiv ausgestattetes Sondermodell.
Mehr als sechs Millionen Käufer haben sich seit der Markteinführung im Jahr 1984 für den Seat Ibiza entschieden. Fast 800.000 davon waren es in Deutschland. Der Kleinwagen war nach der langjährigen Kooperation mit Fiat das erste eigenständig gebaute Fahrzeug der spanische Marke. Mit im Boot waren damals Partner wie Giorgetto Giugiaro für das Außendesign, Karmann für die Gestaltung des Innenraums und sogar Porsche. Aus Stuttgart kam das Know-how für den Antriebsstrang.
Wir hatten jetzt die Chance, mit dem 3,64 Meter langen, 1,61 Meter breiten und 1,39 Meter hohen Ibiza der ersten Generation in seiner Geburtsstadt Barcelona einige Kilometer zu fahren. Für den Vortrieb sorgt ein 1,5-Liter-Benziner mit 86 PS. Übertragen wird die Kraft beim Zweitürer über ein Fünfgang-Getriebe auf die Vorderräder.
Soviel zu den technischen Eckdaten des Ur-Ibizas, in dem zunächst einmal bei den Bedienelementen die Entwicklung der vergangenen 40 Jahre auf Anhieb zu erkennen ist. Auf Hebel hat man zu der Zeit bei Seat komplett verzichtet. Der Richtungsanzeiger wird über einen Kippschalter auf der linken Seite des am Lenkstock installierten Bedientafel geschaltet. Auf den ersten Blick ungewöhnlich, doch schon nach wenigen Minuten stellt sich die Frage, weshalb es das heute nicht mehr gibt. Ergonomisch jedenfalls liegt der Schalter gut, zudem gibt es unten und oben Vertiefungen für die Fingerkuppen im Kunststoff. Direkt daneben zur Mitte hin werden Standlicht, Nebelschlussleuchte und Heckscheibenheizung mit großen Drucktasten an- oder ausgeschaltet. Auf der rechten Seite Tafel haben die Designer eine Taste für den Heckscheibenwischer und darüber einen Schieberegler für den vorderen Scheibenwischer untergebracht. Drei unterschiedliche Stufen sind einstellbar. Analog zur linken Seite liegen die Tasten für Abblend- und Fernlicht rechts ebenfalls an der Außenseite der Tafel.
Seat Ibiza I: Tasten statt Blinkerhebel
Drei Rundinstrumente liefern im Cockpit die Informationen über Drehzahl, Tempo, Benzinstand und Temperatur des Kühlwassers. Auch wenn ein paar Dinge aus heutiger Sicht sicherlich veraltet anmuten – praxistauglich und bedienfreundlich sind sie allesamt. Der verbaute Kunststoff kann mit den modernen Materialien zwar nicht mithalten, doch so manches aktuelle Modell wirkt in dieser Hinsicht nur unwesentlich besser.
Beim Fahr- und Lenkverhalten indessen sind die Unterschiede deutlich spürbar. Es muss schon mächtig am Steuerrad gedreht werden, um Richtungswechsel zu erreichen. Hier hat die Technik ebenso wie bei der Entwicklung der Dämpfer und Federung enorme Fortschritte gemacht. Auf diesen Feldern verbieten sich deshalb Vergleiche mit Autos der Neuzeit von selbst. Der Motor dagegen macht trotz seiner keineswegs sportlich anmutenden 86 PS auf der Ebene und in der Stadt eine gute Figur. Und nicht nur das. Auch das Klangbild des 1,5-Liter-Vierzylinders ist angenehm und kraftvoll. Gilt es allerdings eine Steigung zu erklimmen, dann geht dem Motor schnell die Puste aus. Hier tut sich das Aggregat dann schwer, und der nächstniedrigere Gang muss mit dem Schaltknüppel eingelegt werden. Sauberes Schalten ist zudem nicht ganz einfach. Das Getriebe ist halt auf dem Stand von vor 40 Jahren.
Ein Auto von vor 40 Jahren
Ganz anders die Eindrücke mit der jetzt aufgelegten Sonderedition „40th Anniversary“. Das Jubiläumsmodell des Ibiza baut auf der stärksten FR-Version der fünften Generation auf, die seit 2017 im Handel ist. Für den Antrieb sorgt der 1,5 TSI mit 110 kW (150 PS), der mit einem Siebengang-DSG-Getriebe kombiniert ist. Der ohnehin schon umfangreich ausgestattete FR bekommt in der Editionsvariante noch weitere Besonderheiten mit auf den Weg. So gibt es 18-Zoll-Alufelgen in einem speziellen Grau, und das so genannte Graphene Grey für die Karosserie ist exklusiv dem Jubiläumsmodell vorbehalten. Im Innenraum bekommt der Geburtstags-Ibiza eine neue matte Oberfläche aus dunklem Aluminium an den Türen und auf der Mittelkonsole. Optional können Textilschalensitzen bestellt werden. Ein gelasertes Anniversary Limited Edition-Logo auf der Türschwelle und an der Seitenscheibe runden den exklusiven Charakter ab. Bestellbar ist das Editionsmodell Ende Februar. Dann will Seat auch den Preis bekanntgeben.
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