Anfang September startet die IAA Mobility, wieder in München. Erneut wurde das Konzept geändert.
Die IAA-Mobility wird den Besuchern in diesem Jahr weniger Autoschau bieten als aus früheren Jahren gewohnt. Stattdessen sollen ein weiter gefasster Mobilitätsbegriff, mehr aktive Erlebnissen und eine breitere Produktpalette einen Besuch der Münchner Innenstadt sowie der Messehallen attraktiv machen. Eröffnet wird die Branchenschau am 5. September durch Bundeskanzler Olaf Scholz.
Die diesjährige IAA ist bereits die zweite, die nach Jahrzehnten in Frankfurt, in München stattfindet. Gegenüber der Erstauflage 2021 gibt es erneut Änderungen. Erstmals ist für das breite Publikum allein die Münchner Innenstadt der Platz für die IAA. Dort präsentiere Autohersteller und andere Vertreter der Mobilitätsbranche ihre Produktneuheiten und Innovationen. Nur Fachbesucher und Medien treffen sich noch zu Kongressen, Präsentationen und Spezialthemen mit Herstellern, Zulieferern und Startups der Branche in sechs Hallen des Messegeländes am Stadtrand. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen, bis Mitte August werden 160 Euro fällig. Danach gilt der normale Online-Preis von 175 Euro.
Karten ab 160 Euro
Die neuen Endverbraucher-Produkte also gibt es ausschließlich in der City zu sehen, und das immer gratis. Produkte, das trifft dabei mehr denn je den Kern der Sache. Denn die Messemacher werden 2023 wohl noch mehr Roller, E-Bikes oder Lastenräder rund um die zentralen Veranstaltungsflächen vom Odeonsplatz bis Königsplatz und Ludwigstraße bis zum Siegestor zeigen. Der erste Sichtkontakt mit der IAA wird so für einen Normalbesucher meist eines dieser Angebote sein.
Das soll zwei Vorteile haben: Zum einen wird dadurch die IAA stärker als Messe rund um die gesamte Mobilität sichtbar – und gerade für Auto-Skeptiker im öffentlichen Raum akzeptabler. Und zum anderen liegen die Flächen für die Biker dadurch meist näher am größten Park der Stadt, dem Englischen Garten. Dort wird es erstmals auf einer fast vier Kilometer langen Teststrecke auch die Gelegenheit für alle Besucher geben, verschiedene Bike-Modelle selbst zu testen. Neue Autos, vorzugsweise elektrische, dürfen die Fans allerdings auch auf den Straßen und Autobahnen rund um München ausprobieren.
Viele Marken kommt nicht
Auf den zentralen Plätzen selbst wird schließlich trotz Diskussions- und Fahrradflächen das Auto wieder im Zentrum des Interesses stehen – auch, wenn die Messeveranstalter mehr als je zuvor um ein einigermaßen umfassendes Bild kämpfen müssen. Die VDA-Mitglieder Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche, VW und Ford haben zwar ihr Erscheinen wieder zugesagt. Der Stellantis-Konzern wird durch die Rüsselsheimer Marke Opel vertreten – und aus China kommen BYD, Hongqi oder Leapmotor. Aber Hyundai, Kia, General Motors, Mazda, Honda, Suzuki, Jaguar und Land Rover haben die Reise nach München abgesagt. Der VDA zeigt sich trotzdem zufrieden, weil jenseits der Fahrzeughersteller zahlreiche neue Unternehmen der Mobilitätsbranche vertreten sind: So sei vor allem der Anteil internationaler Aussteller stark gestiegen und liege jetzt bei 50 Prozent. Gleichzeitig sei die Zahl der neuen Aussteller hoch wie nie.
Mehr Sommerparty
Bis zum 10. September sollen dank des breiten Angebots deutlich mehr als die 300.000 City-Besucher der 2021er-Premiere in die Ausstellungen kommen. Damals lockte zwar durchgängiges Hochsommer-Wetter das Publikum an. Aber in der Corona-Hochphase musste das Stand-Personal auch noch sicherstellen, dass nur Geimpfte, Genesene oder Getestete auf die Flächen kamen. Und das natürlich mit Maske und ohne Gedränge. All diese Regelungen fallen 2023 weg, genauso wie die Zäune um die meisten Präsentationen.
Stattdessen soll es nun mehr Gastronomie-Angebote geben, eine große Bühne am Königsplatz, zahlreiche Konzerte und Öffnungszeiten teils bis 22 Uhr, als große Sommerparty mitten in der Stadt. SP-X/Titelfoto: IAA Mobility
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