Umfrage

Junge Europäer wenden sich vom Pkw ab

Umfrage: Steigende Mobilitätskosten machen den Deutschen Sorgen. Bei Elektroautos sind die Anschaffungskosten das Problem.

Auch wenn die Deutschen mehr zu Fuß gehen als ihre europäischen Nachbarn und häufiger öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad nutzen, bleibt das Auto auch 2023 in Deutschland wie in ganz Europa das wichtigste Verkehrsmittel. Vor allem für Fahrten am Wochenende nutzen die Deutschen verstärkt das eigene Auto. Das ergab eine Umfrage der Europ Assistance Group, veröffentlicht in der zweiten Ausgabe des Mobilitätsbarometers.

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Deutsche gehen mehr zu Fuß und nutzen häufiger öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder als ihre europäischen Nachbarn
  • 8 von 10 Deutschen nutzen das eigene Auto für ihre täglichen Fahrten
  • Anschaffungspreis ist die wichtigste Hürde für den Kauf eines Elektrofahrzeugs
  • Junge Europäerinnen und Europäer nutzen zunehmend „sanfte“ Mobilitätsformen

In Deutschland sind die Kosten der Hauptgrund für eine Änderung des Mobilitätsverhaltens: 153 Euro geben die Deutschen pro Monat für Mobilität aus. Mehr als im übrigen Europa sind die Deutschen über die steigenden Mobilitätskosten besorgt.

Der Anteil der deutschen Haushalte, die einen Pkw besitzen, ist in jüngster Zeit angestiegen, liegt aber immer noch unter dem europäischen Durchschnitt. Dabei handelt es sich überwiegend um Benzinautos. Ein Trend zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge lässt sich daraus nicht ableiten. Personen, die den Kauf eines Elektrofahrzeugs erwägen, sind jünger, verfügen über ein höheres Mobilitätsbudget und legen Wert auf Umweltaspekte. Die Hauptgründe für den Kauf eines Elektroautos sind für die Deutschen Kostenersparnis und Umweltaspekte. Als Hürde für den Kauf eines Elektrofahrzeugs wird vor allem der Anschaffungspreis genannt, mit steigender Tendenz.

Fahrrad in Deutschland sehr beliebt

In Deutschland wird häufiger als in Gesamteuropa das Fahrrad genutzt. Vor allem der Gebrauch von Elektrofahrrädern ist in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen. Im Bereich der Mikro-Mobilität, die Fortbewegungsmittel wie Elektrofahrräder, Scooter und andere persönliche Mobilitätshilfen umfasst, sind die Deutschen im Vergleich zu allen Europäern häufiger vollständig durch ihre Versicherung bei Panne oder Unfall abgedeckt.

Die 18- bis 34-Jährigen nutzen zunehmend „sanfte“ Mobilitätsformen, mehr als die Gesamtbevölkerung: 72 Prozent nutzen öffentliche Verkehrsmittel und die Hälfte nutzt Standardfahrräder. Beim Autobesitz brechen die jungen Europäer mit der Tradition. Sie besitzen weniger Verbrennungsmotoren als die Gesamtbevölkerung, was auf eine Verlagerung hin zu umweltfreundlicheren Alternativen deutet. Mit Blick auf die Zukunft sind die jungen Menschen auch offener für den Gedanken, kein eigenes Auto zu besitzen. 40 Prozent können sich eine Zukunft ohne Auto vorstellen.

Über die Umfrage: Die Umfrage wurde von Ipsos, einem weltweit tätigen Marktforschungsunternehmen, im Auftrag der Europ Assistance Group unter 8.000 Personen in acht europäischen Ländern erstellt: Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Portugal, Spanien, Österreich und Tschechien. Sie wurde zwischen dem 14. Dezember 2023 und dem 18. Januar 2024 durchgeführt und gibt Aufschluss über die Mobilitätsgewohnheiten der Europäer. Grafik: Europ Assistence

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