Der Kia Niro rollt optisch deutlich verändert in die zweite Generation. Bei der elektrischen Variante gibt es nur noch eine Akku-Größe.
Im Sommer bringt Kia die zweite Generation des Kompakt-SUV Niro auf den Markt. Es wird ihn wieder in drei Varianten geben: als Hybrid, Plug-in-Hybrid und reinem Stromer. Wir konnten schon einen Blick auf und in den neuen Niro werfen und beschränken uns an dieser Stelle auf die Beschreibung der Niro-Varianten mit Stecker. Anzumerken sei, dass die BEV-Variante nun nicht mehr e-Niro heißt, sondern Niro EV.
Rein technisch hat sich beim EV nicht viel geändert. Er wird nach wie vor angetrieben von einer 150 kW (204 PS) starken E-Maschine, die ein Drehmoment von 255 Newtonmeter über ein Einstufen-Getriebe auf die Vorderachse bringt. Der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 erfolgt in 7,8 Sekunden, in der Spitze kommt sind 167 Kilometer pro Stunde möglich. Die Nennkapazität der Lithium-Ionen-Polymer-Batterie beträgt 64,8 kWh – und damit eine Messerspitze mehr als beim Vorgängermodell (64 kWh). Damit ist laut WLTP-Wert eine Reichweite von 463 Kilometern machbar. An einer 100-kW-DC-Ladestation soll der 64,8-kWh-Akku in 45 Minuten den Energievorrat von zehn auf 80 Prozent erhöhen, verspricht der koreanische Hersteller.
PHEV: 68 Km Reichweite
Beim PHEV ist ein 77,2 kW (105 PS) starker 1,6-Liter-Saugmotor mit einer E-Maschine kombiniert, die 62 kW (84,3 PS) leistet. Das ergibt eine Systemleistung von 134,6 kW (183 PS). Ein Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe überträgt die Kraft auf die Vorderachse. Die Nennkapazität des Akkus beträgt 11,1 kWh. Der Plug-in-Hybrid schafft den Standardsprint in 9,6 Sekunden. 168 Kilometer pro Stunde stehen als Spitzengeschwindigkeit im Datenblatt. Die rein elektrische Reichweite gibt Kia mit 68 Kilometern an.
EV-Version mit Vorheizsystem
Doch zurück zum EV: Erstmals bietet der serienmäßig mit einem CCS-Ladeanschluss ausgerüstete Stromer die optionale Möglichkeit, die Batterie zu konditionieren. Das Vorheizsystem verkürzt bei niedrigen Außentemperaturen die Ladezeit. Sobald eine Ladestation als Navigationsziel ausgewählt ist, bringt das System den Akku – auf den es ebenfalls die Sieben-Jahres-Garantie von Kia gibt – auf die optimale Temperatur.
In der Seitenansicht fällt der Blick sofort auf die auf Wunsch farblich abgesetzte Aero-C-Säule. Um eine möglichst optimale Aerodynamik zu erzielen ist sie so gestaltet, dass der Luftstrom durch einen Hohlraum geführt wird. Den Abschluss der C-Säulen bilden bumerangähnliche LED-Rückleuchten. Ein Dachspoiler sowie ein muskulös gestalteter Unterfahrschutz tragen außerdem zur neuen Optik des Niro bei. Wie gehabt ist der Ladeanschluss mittig in der Front des beim EV geschlossenen Grills platziert. Serienmäßig wird der Niro EV mit 17-Zoll-Alurädern bestückt. 16-Zoll-Felgen sind des beim PHEV. Als Option gibt es 18-Zoll-Räder.
Mehr Platz im Innenraum
Mit 4,42 Metern ist der Niro in der Länge um 65 Millimeter, in der Breite um 20 Millimeter auf 1,83 Meter (ohne Außenspiegel) und in der Höhe um zehn Millimeter auf jetzt 1,57 Meter in der EV-Variante (sonst 1,55 Meter) gewachsen. Der Radstand liegt bei 2,72 Metern. Das Größenwachstum bedeutet mehr Platz im Innenraum. Das gilt vor allem auch für die Mitfahrer auf der Rückbank. Die profitieren zudem von schlanker gebauten Vordersitzen. Wenn in der ersten Reihe Personen mit einer Körpergröße von 1,85 Metern bequem sitzen, haben gleichgroß gewachsene Passagiere hinten noch genug Beinfreiheit. Praktisch ist, dass USB-C-Anschlüsse in die Lehnen der vorderen Sitze integriert sind. Das hat auch der EV6. Von dem haben die Designer außerdem die Gestaltung des Armaturenträgers sowie der Bedienelemente weitestgehend übernommen. Das gilt beispielsweise für die – je nach Ausstattung – beiden nebeneinander liegenden 10,25 Zoll großen Displays.
Der EV darf 750, der PHEV 1.300 kg ziehen
Beim Ein- und Ausladen in den 475 Liter fassenden Kofferraum muss außer der – wie bei einem SUV üblich – nicht wirklich niedrigen Ladekante eine kleine Stufe überwunden werden. Wer mehr Platz benötigt, kann die im Verhältnis 60:40 geteilten hinteren Lehnen vorklappen. Dann wächst der Stauraum auf maximal 1.392 Liter über einer fast ebenen Fläche. Das Ladekabel lässt sich beim Elektro-Niro im 20 Liter großen Frunk unterbringen. Der PHEV hat ein Ladevolumen von 348 bis 1.342 Liter. Zugeladen werden dürfen beim EV 463, beim PHEV 466 Kilogramm. Bei Bedarf gibt es auch eine Anhängerkupplung. Der EV kann 750, der PHEV 1.300 Kilogramm an den Haken nehmen. Beim Gewicht liegt der EV mit 1.757 Kilogramm an der Spitze, der PHEV bringt 1.594 Kilogramm auf die Waage. Das zulässige Gesamtgewicht gibt Kia mit 2.220 beziehungsweise 2.060 Kilogramm an.
Kia weist ausdrücklich darauf hin, im Innenraum recycelte und umweltfreundliche Materialien einzusetzen. Beim Dachhimmel ist das beispielsweise wiederverwertetes Tapetenmaterial. Bei der Produktion der Sitze wird Bio-Polyurethan verwendet, und der bei den Türverkleidungen eingesetzte Lack ist frei von Benzol-, Toluol- und Xylol-Isomeren.
Drei Ausstattungsstufen
Nach wie vor haben die Kunden die Wahl zwischen den Ausführungen Edition 7, Vision und Spirit. Serienmäßig sind bereits in der Basisversion unter anderem bereits Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, beheizbares Lenkrad, Audiosystem mit Touchscreen und Smartphone-Integration, Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Spracherkennung, USB-Ladebuchsen vorn und im Fond, elektronische Parkbremse, Rückfahrkamera, Parksensoren hinten, Tempomat, beheizbare Außenspiegel und Dachreling. Erhältlich sind je nach Ausführung und Sonderausstattung zudem Navigationssystem (10,25 Zoll), volldigitales Kombiinstrument, Head-up-Display, elektrisch einstellbare Vordersitze mit Ventilation, elektrisches Glasschiebedach, sensorgesteuerte Heckklappe und Dual-LED-Scheinwerfer. Hinzu kommt beim EV die „Vehicle-to-Load“-Funktion samt V2L-Adapter, der den Ladeanschluss des Elektro-Crossovers zu einer klassischen Schuko-Steckdose mit drei kW Leistung macht.
Die Preise für den Niro Plug-in Hybrid starten bei 36.690 Euro und bei 39.990 Euro für den Niro EV. Nach Abzug der Innovationsprämie reduziert sich der Einstiegspreis bei der Plug-in-Variante auf 29.512,50 Euro und beim Niro EV auf 30.420 Euro.
Kia Niro EV – vorläufige technische Daten:
Fünfsitziges SUV der Kompaktklasse; Länge: 4,42 Meter, Breite: 1,83 Meter (ohne Außenspiegel), Höhe: 1,55 Meter, Radstand: 2,72 Meter, Leergewicht: 1.757 kg, Kofferraumvolumen: 475 – 1.392 Liter (Hybrid: 451 – 1.445 l, Plug-In-Hybrid: 348 -1.342 l).
Elektromotor mit 150 kW/204 PS, maximales Drehmoment: 225 Nm, Ein-Stufen-Automatik, Frontantrieb, 0 – 100 km/h: 7,8 sec. Vmax: 167 km/h. Normverbrauch (WLTP) k.A., CO2-Ausstoß: 0 g/km, Effizienzklasse:A+++,. Preis: ab 39.990 Euro.
Kia Niro Hybrid: Vierzylinder-Benziner, 1.580 ccm, 77 kW/105 PS bei 5.700 1/min, kombiniert mit 32 kW/43,5 PS Elektromotor. Systemleistung: 103,6/141 PS, Systemdrehmoment: 265 Nm bei 1.000-2.400, Batterie mit 1,32 kWh. Sechs-Gang-Doppelkupplung, 0 – 100 km/h: 10,4 sec. Vmax: 165 km/h. Normverbrauch (WLTP) 4,2-3,4 l Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 97–79 g/km, Abgasnorm: k.A., Effizienzklasse:A+/A+++. Preis: ab 30.690 Euro.
Kia Niro Plug-In: Vierzylinder-Benziner, 1.580 ccm, 77 kW/105 PS bei 5.700 1/min, kombiniert mit 62 kW / 84,3 PS Elektromotor. Systemleistung: 134,6 kW/183 PS, Systemdrehmoment: k.A., Batterie mit 11,1 kWh. Elektrische Reichweite: 65 Kilometer, Sechs-Gang-Doppelkupplung, 0 – 100 km/h: 9,6 sec. Vmax: 168 km/h. Normverbrauch (WLTP) 1,6 – 1,3 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 36 – 29g/km, Stromverbrauch kombiniert 13,0-10,5 kW/100 km Abgasnorm:k.A. Effizienzklasse: A+++. Preis: ab 36.690 Euro.
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