Mehrfamilienhäuser

Laden in Mehrfamilienhäusern: Oft schwierig

Trotz gesetzlicher Änderungen haben sich die Lademöglichkeiten in Mehrfamilienhäusern seit 2019 kaum verbessert, so der ADAC.

Wer sein Elektro-Auto in einer Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses aufladen möchte, schaut häufig in die Röhre. Die Möglichkeiten zum dortigen Laden haben sich zwar verbessert und wurden auch gesetzlich verankert, sind aber immer noch unzureichend, wie der Automobilclub ADAC in einer aktuellen Umfrage ermittelt hat.

Mehrfamilienhäuser

Der ADAC hat nach der Erstbefragung von Wohnungsbauunternehmen und Hausverwaltungen im Jahr 2019 nun erneut ermittelt, wie es inzwischen um den Ausbau privater Lademöglichkeiten in Mehrfamilienhäusern steht. Das ernüchternde Ergebnis: Nur elf Prozent der Mehrfamilienhäuser verfügen zumindest über eine Steckdose zum Aufladen. Vor drei Jahren waren das zwei Prozent. Wallboxen und Ladesäulen gibt es inzwischen in sieben Prozent der Objekte. 2019 waren das ebenfalls zwei Prozent. Vier von zehn Stromanschlüssen werden mit Ökostrom betrieben, immerhin mehr als doppelt so viele wie bei der letzten Befragung.

Nur elf Prozent verfügen über eine Steckdose

Erfreulich: Knapp ein Drittel der befragten Unternehmen (30 Prozent), deren Objekte noch nicht über Lademöglichkeiten verfügen, plant einen entsprechenden Ausbau. Auch der Anteil der Unschlüssigen sinkt: 26 Prozent der befragten Firmen sind sich noch unsicher, ob sie Lademöglichkeiten installieren sollen (2019: 49 Prozent). Für zwei Drittel aller Objekte, die bereits über Lademöglichkeiten verfügen, planen die Unternehmen innerhalb der nächsten zwei Jahre weitere Lademöglichkeiten.

MehrfamilienhäuserDen Ausbau stärken würden offenbar klare, serviceorientierte Komplettlösungen: Gut jedes zweite Unternehmen (53 Prozent), das noch kein Objekt mit Lademöglichkeit betreut, wünscht sich für die Installation „Angebote aus einer Hand“ inklusive Planung, Montage, Inbetriebnahme und Abrechnung. 55 Prozent der Befragten gaben an, dass Förderprogramme hilfreich bei einer Entscheidung pro Ladeinfrastruktur wären. Ein Knackpunkt scheint aber immer noch die mangelnde Nachfrage der Bewohner zu sein. 46 Prozent der Unternehmen ohne Lademöglichkeit begründen ihre ablehnende Haltung zur Installation damit. Vor drei Jahren waren das noch 79 Prozent.

Mangelnde Nachfrage

Seit der Änderung des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) zum 1. Dezember 2020 fällt es Mietern und Eigentümern in Mehrfamilienhäusern grundsätzlich leichter, eine Lademöglichkeit an ihrem Stellplatz durchzusetzen. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen haben seitdem vermehrt Anfragen zum Ausbau registriert.

Der ADAC hat nach eigenen Angaben für die Befragung in elf deutschen Städten 916 Unternehmen ermittelt und angeschrieben, die Objekte mit mehr als zehn Stellplätzen betreuen: Wohnungsbauunternehmen, Wohnungsbaugenossenschaften sowie Hausverwaltungen. Es beteiligten sich 250 Unternehmen an der Befragung. Ausführliche Informationen zu dieser Untersuchung finden Sie unter adac.de. Titelfoto: Peugeot

Mehrfamilienhäuser

 

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *