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Mazda glaubt an den Verbrenner

Mazda möchte sich nicht voll und ganz der Elektrifizierung widmen. Der Hersteller schwimmt gegen den Strom und gab bei der Pressevorstellung des CX-5 2022 und des Mazda2 2022 einen Einblick in die Langzeitstrategie.

Mazda-Deutschland-Geschäftsführer Bernhard Kaplan beschrieb bei der Pressekonferenz in der vergangenen Woche die Langzeitstrategie des Autoherstellers: „Der Trend zur Elektrifizierung geht weiter, auch wir werden weitere E-Modelle einführen.“ Doch im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern (aktuell: Hyundai) werde Mazda dem Verbrennungsmotor nicht ade sagen. Ganz im Gegenteil: Man strebe danach, den Verbrenner so effizient wie möglich zu machen und auf verschiedene Weisen mit der E-Mobilität verbinden.

Keine Stecker

Plug-in-Hybride, Mildhybride, Vollhybride, verschiedene Benzin- und Dieselvarianten, Wankelmotor als Range-Extender. Die Modelle des Herstellers sollen dem Kunden in Zukunft eine möglichst breite Antriebspalette bieten. „Dieser Ansatz ist aus unserer Sicht richtig, denn reine Elektrofahrzeuge sind nicht für jeden und überall gut geeignet.“ Deutlich optimierte und damit effizientere Verbrennungsmotoren könnten genauso gut zum Klimawandel beitragen, trägt Kaplan vor. Als Beispiel zeigt Mazda bei der Pressekonferenz den 1,5 Liter Vierzylinder-Motor. Dieser schafft dank eines neuen Brennverfahrens (Diagonal Vortex Combustion) eine CO2-Ersparnis von 120 Gramm auf 107 Gramm CO2 pro 100 Kilometer. Das entspricht etwa elf Prozent. Soweit die bloßen Zahlen. Die Neuauflage des CX-5 und des Mazda2 spiegeln die vom Hersteller vorgelegte Strategie wieder. Im Frühjahr wird der Mazda2 in einer Vollhybrid-Variante an den Start gehen. Eine Variante mit Stecker wird es vom CX-5 oder Mazda2 aber nicht geben.

Der Innenraum des CX-5 bleibt dezent. Fotos: Mazda

Zeit für die Details: 2012 wurde der CX-5 erstmalig vorgestellt und hat sich seitdem zum Kernmodell der Marke entwickelt. Es handelt sich um das bestverkaufte Auto von Mazda mit etwa 3,5 Millionen Stück weltweit. Das Crossover-Fahrzeug wird im März „nach oben hin“ von einem neuen Modell ergänzt. Dann wird Mazda den CX-60 präsentieren. Ein Fahrzeug, das mit verschiedenen Antriebsarten, darunter auch als PHEV und mit Vier- und Sechszylindermotoren, angeboten wird. Die Umweltperfomance des CX-60 kündigt Mazda bei der Pressekonferenz als „outstanding“ an. Die Brust ist scheinbar breit beim japanischen Hersteller und es wird spannend bleiben, ob die technologieoffene Strategie aufgeht.

Der doppelte Mazda

Das Design des CX-5 hat durch eine etwas veränderte Frontpartie mit neuem Kühlergrill , Flügelmotiv und neuer Lichtsignatur der Scheinwerfer einige Veränderungen erfahren. Die LED-Rückleuchten sind neu gemacht, ebenso die Stoßfänger. Änderungen an Karosserie, Radaufhängung und Sitzen sollen den Fahrkomfort deutlich verbessern. Was sich nach kleinen Änderungen anhört, ist allerdings ein großer Schritt für das Modell. Denn dafür hat Mazda dem CX-5 die Skyactiv-Vehicle-Architektur verpasst, die sich beispielsweise auch im CX-30 oder dem Mazda3 befindet.  Neben einem Normal- und einem Sportmodus ist ein Offroad-Modus verfügbar. Die Modi können mit einem Fahrmodus-Schalter eingestellt werden. Große Überraschungen gibt es beim Fahren keine. Der CX-5 kommt trotz seiner dezenten SUV-DNA sehr flott von Ort und Stelle, Lenkung und Schaltung liegen auf der Skala von „Sportlich“ bis „Familienkutsche“ eher auf Seiten des Erstgenannten. Statt auf Turbo setzt der Motor auf Hubraum und hohe Verdichtung. Wer will, kann Zylinder abschalten und damit etwas sparsamer unterwegs sein.

Der Mazda2 hat ein Facelift erhalten. Im März kommt der Kleinwagen als Vollhybrid.

Was den Mazda2 und seine Zukunft angeht, müssen wir kurz etwas Verwirrung lösen. Denn bald gibt es das Fahrzeug doppelt im Autohaus. Mazda hat sich mit Toyota zusammengetan und die Technik des Vollhybrid Toyota Yaris mit Strg+C und Strg+V in den Mazda2 gesetzt. Doch die beiden kooperierenden Hersteller sind sich sicher, dass der Yaris doch eine andere Gruppe Käufer anspricht als der Mazda2, wenn auch die selbe Technik verbaut ist.

Ansonsten haben sich die Designer beim Facelift des Kleinwagens sehr zurückgehalten. Das neue Sondermodell Homura des Mazda2 spielt etwas mehr mit Farbe und etwas mehr Ausstattung kommt auch hinzu. Oben beschriebener Verbrennungsmotor mit optimierter Funktionsweise ist im Mazda2 erhältlich. Der WLTP-Wert des Kleinwagens mit dieser technischen Ausstattung sinkt damit auf 4,7 Liter. Ob das eingehalten werden kann, müssen Langzeittests zeigen. NM/Titelfoto: Niklas Mag

Mazda CX-5 SKYACTIV-G 194 Exclusive Line – Technische Daten:
Fünftüriger SUV; Länge: 4,56 Meter, Breite: 1.85 Meter (mit Außenspiegeln: 2,12 Meter), Höhe: 1,68 Meter, Radstand: 2,70 Meter, Kofferraumvolumen: 522 – 1.638 Liter.
2,5-Liter Vierzylinder-Reihenmotor mit Zylinderabschaltung, 143 kW/194 PS, maximales Drehmoment 258 Nm, 6-Stufen-Automatikgetriebe, 0-100 km/h: 9,0 Sek, Vmax: 195 km/h, Verbrauch 7,7 l Super/100 km (WLTP), CO2-Ausstoß (WLTP): 174 g/km, Effizienzklasse: C, Preis: ab 36.390 Euro.

Mazda 2 e-SKYACTIV G 115 M Hybrid Sportsline – Technische Daten:
Fünftüriger Kleinwagen; Länge: 4,07 Meter, Breite: 1,70 Meter (mit Außenspiegeln: 2,03 Meter), Höhe: 1,52 Meter, Radstand: 2,57 Meter, Kofferraumvolumen: 280 – 887 Liter. 1,5-Liter Vierzylinder, 85 kW/115 PS, maximales Drehmoment 151 Nm, 6-Gang-Schaltgetriebe, Mild-Hybrid System mit 22,5 Volt-Starter-Generator und Kondensator als Stromspeicher, Leergewicht 1.110 kg,  0-100 km/h: 9,8 Sek, Vmax: 183 km/h, Verbrauch (NEFZ): 4,7 l Super/100 km, CO2 Emissionen: 106 g/km, Verbrauch (WLTP): 5 Liter, C02-Emissionen: 113 g/km Effizienzklasse: B, Preis: ab 22.810 Euro.

 

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