Der Mercedes Simplex ist ein Symbol für die Marke. Die Schwaben haben ihn nun mit einer Studie wiederauferstehen lassen – elektrisch natürlich.
Er ist wieder da: Fast 120 Jahre nachdem der österreichisch-ungarische Geschäftsmann Emil Jellinek aus Nizza bei den Daimler-Motorwerken ein Auto bestellt und ihm zu Ehren seiner Tochter den Namen Mercedes gegeben hat, feiert der identitätsstiftende Erstling jetzt ein Comeback. Denn zur Eröffnung eines neuen Designstudios in Nizza haben die Schwaben den Wagen von damals neu interpretiert und noch einmal aufgelegt: „Vision Mercedes Simplex“ heißt der Zweisitzer, der wild auf dem Zeitstrahl reitet.
Denn auf der einen Seite trägt er genau wie Jellineks Mercedes 35 PS, dessen wegweisende Technik wenig später vom deutschen Kaiser als „simpel“ zu bedienen bezeichnet wurde und so der Baureihe den Beinamen Simplex eingebracht hat, vier offene Räder und die damals so unkonventionelle Bauform der neuen Zeit, mit der sich das Auto gar vollends von der motorisierten Kutsche verabschiedet hat.
Captain Future auf Retro-Trip
Doch auf der anderen Seite verfügt er über elektrische Radnaben-Motoren, einen digitalen Kühlergrill wie die gerade auf der IAA enthüllte Studie Vision EQS und ein Dekor aus Rosé-Gold, das Designchef Gorden Wagener zum Zeichen der elektrischen Ära gemacht und bei allen EQ-Modellen im Überfluss verwendet hat. Dazu gibt es ein Cockpit wie ein Schmuckkästchen und statt des Benzintanks am Heck eine Reisetasche, auf die selbst Louis Vuitton neidisch wäre.
Zwar sieht der Vision Mercedes Simplex aus, als könne Captain Future damit zu einem ausgesprochen rasanten Retro-Trip starten. Doch während das Original als erster Supersportwagen der Automobilgeschichte gefeiert wurde und die Konkurrenz bei der Rennwoche von Nizza hinauf zum Bergdorf La Turbie mit seinem bis zu 90 km/h schnellen Vierzylinder von 35 PS in Grund und Boden gefahren hat, ist die Reinkarnation des Klassikers ein reines Standmodell. SP-X/Foto: Daimler
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