Feststoffbatterie

Mercedes testet Feststoffbatterie im EQS

Der nächste große Sprung in der Elektroautotechnik ist die Feststoffbatterie. Mercedes testet sie nun in einem EQS.

Das Thema Feststoffbatterie geistert ja schon lange durch die E-Auto-Welt, verspricht man sich von dieser Zukunftstechnologien das Ende der Reichweitenängste. Doch außer Ankündigungen ist bisher wenig passiert – wohlgemerkt auch bei den weltweit führenden chinesischen Batterieherstellern. Einzige Ausnahme in Fernost: Der chinesische Hersteller IM Motors stattet seit Mai 2024 das Modell IM L6 mit einer 133-kWh-Semi-Feststoffbatterie aus, die eine Reichweite von über 1000 Kilometern bietet. Dieses ist derzeit aber nur in China erhältlich, ein Deutschland-Start ist noch für dieses Jahr geplant.

Andere Hersteller planen die Einführung von Fahrzeugen mit Feststoffbatterien in naher Zukunft. So hat SAIC angekündigt, bis 2025 erste Modelle mit dieser Technologie anzubieten. Stellantis plant umfangreiche Tests ab 2026, und auch Mercedes-Benz ist in die Testphase eingetreten: Die Stuttgarter testen die Technik aktuell an Bord eines modifizierten Mercedes EQS auf der Straße.

Reichweite: Plus 25 Prozent

Die Lithium-Metall-Feststoffzellen stammen vom US-Hersteller Factorial Energy. Mercedes hat für die Integration ins Serienfahrzeug einen schwimmend gelagerten Zellträger entwickelt und patentieren lassen. Pneumatische Aktuatoren sollen die Volumenänderung der Zellen während des Ladens und Entladens ausgleichen. Damit könnte eines der größeren Probleme auf dem Weg zu einer Serienreife der Technik gelöst sein.

Festkörperbatterien gelten zum einen als besonders sicher, da sie ohne den flüssigen und brennbaren Elektrolyten auskommen. Gleichzeitig ermöglicht die Umstellung auf einen festen Elektrolyten den Einsatz neuer Anodenmaterialien, die die Energiedichte der Batterie erhöhen. Mercedes spricht von einem Reichweitenplus im Bereich von 25 Prozent. Zudem sinkt das Gewicht der Batterie.

In den nächsten Monaten will Mercedes die Festkörperbatterie und ihre Gesamtleistung in einem Elektrofahrzeug mit umfangreichen Labor- und Straßentests weiter prüfen. Zum Zeitpunkt einer möglichen Serieneinführung sagt das Unternehmen nichts. HM/SP-X/Titelfoto: Mercedes-Benz

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