Ist die Seilbahn ein gutes Verkehrsmittel für die Stadt und die Lösung von Problemen? Eine Studie bejaht dies eindeutig.
In anderen Metropolen der Welt, etwa im kolumbianischen Medellin oder in London (Titelfoto), sind Seilbahnen schon Teil der städtischen Infrastruktur. Und immer mehr Verkehrsplaner plädieren für diese Art der Fortbewegung im urbanen Raum. Denn sie können eine preisgünstige Alternative zur Straßen- oder U-Bahn sein. Einer Studie der Beratungsgesellschaft PwC zufolge schneiden sie bei Bau und Betrieb besser ab als die schienengebundenen ÖPNV-Lösungen.
Günstiges Verkehrsmittel
Die Kosten für Seilbahn-Systeme pro Kilometer betragen den Experten zufolge etwa 10 bis 20 Millionen Euro – und liegen damit auf dem Niveau einer Straßenbahnstrecke. Da kein Betriebshof und keine Signal- und Verkehrsleittechnik erforderlich sind, sind die gesamten Investitionskosten im Verkehrsmittelvergleich gering. Zudem ist die Bauzeit von Seilbahnen mit 12 bis 18 Monaten relativ kurz. U-Bahn-Projekte etwa sind meist erst nach fünf bis zehn Jahren abgeschlossen.
Vorteile im Unterhalt
Dazu kommen der Studie zufolge wirtschaftliche Vorteile im Unterhalt. Demnach sind sowohl die Personalkosten als auch die Energiekosten niedriger als bei allen anderen Systemen. Auch, weil keine Fahrer nötig sind und Personalkosten nur für die Überwachung des Betriebs anfallen. Beim Energieverbrauch sind Seilbahnen ebenfalls sparsam, sie benötigen lediglich 5,8 kWh pro 100 Passagierkilometer, während U-Bahnen 11,6 kWh verbrauchen und Straßenbahnen 12,5 kWh benötigen. Weil Seilbahnen wenig Verschleißteile haben, sind auch die Instandhaltungskosten niedrig.
Ob Seilbahnen für eine konkrete Anwendung in einer Stadt geeignet sind, lässt sich PwC aber nur für den Einzelfall beantworten. Bei der Planung sei unter anderem mit Widerstand in der Bevölkerung zu rechnen, die eine Beeinträchtigung des Stadtbildes befürchten. SP-X/Titelfoto: Transport for London
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