Motorrad-Zulassungen 2024

Motorrad-Zulassungen 2024: Auf Höchststand

Mit rund 247.000 erreichten die Motorrad-Zulassungen 2024 einen neuen Höchststand. Doch die Zahl täuscht.

Der deutsche Motorradmarkt hat einen neuen Höchststand erreicht: Insgesamt 246.870 Motorräder und Roller wurden 2024 neu zugelassen. Das bedeutet laut Industrieverband Motorrad (IVM) in Essen den höchsten Wert seit mehr als 20 Jahren. Im Jahr zuvor waren es 215.500 Einheiten.

Grund für die deutlich gestiegenen Zulassungszahlen ist das Auslaufen der Homologationsnorm Euro 5 am 31. Dezember 2024. Bis zu diesem Stichtag mussten Fahrzeuge, die diese Abgasnorm erfüllen, angemeldet sein. Nur für eine sehr begrenzte Stückzahl von Fahrzeugen ist eine Ausnahmegenehmigung des Kraftfahrtbundesamtes erhältlich, die sie für weitere zwei Jahre zulassungsfähig macht. Jetzt stehen viele tausend „Tageszulassungen“ bei Händlern und Niederlassungen.

Aus dem genannten Grund kam es im November mit einem Plus von 169 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und im Dezember mit einem Plus von fast 680 Prozent zu exorbitant hohen Zulassungszahlen; sie haben selbstverständlich auch Einfluss auf die Jahresbilanz. Die echte Nachfrage am Markt lag im Vorjahr also deutlich niedriger – wie hoch genau, wissen nur die Händler und die Vertriebsabteilungen der Hersteller und Importeure.

Motorrad-Zulassungen: Der Dezember boomte

Dennoch sagen die nach Klassen und Marken gegliederten Hitlisten des IVM eine Menge über das Nachfrageverhalten der Zweiradkäufer in Deutschland aus. Beispielsweise wird deutlich, dass mit Ausnahme von BMW kein Anbieter bei der Elektrifizierung der Zweiräder richtig Punkte machen kann. Trotz des 150-Prozent-Plus der Bayern bei den E-Rollern ist deren Gesamtzulassungszahl übers Jahr um 43 Prozent gesunken. Nur knapp 6.000 der eingangs genannten 146.870 Einheiten verfügten über einen alternativen Antrieb – im Vorjahr waren es noch beinahe 8.000 gewesen. Nicht nur bei Autos holpert es mit der E-Mobilität.

Eine weitere, vom Zulassungshype zu Jahresschluss unabhängige Tatsache ist die grundsätzliche Stabilität der Marken. BMW dominiert den deutschen Motorradmarkt (Marktanteil knapp 19 Prozent) weiterhin vor allem mit dem anhaltenden Erfolg der Boxermodelle R 1300 GS und R 1250 GS, mit Respektsabstand folgt Honda (14 %). Ziemlich dicht beieinander liegen Kawasaki, KTM und Yamaha (10 bis 8 %), gefolgt von den ebenfalls auf ähnlichem Niveau liegenden Marken Harley-Davidson, Triumph, Ducati und Suzuki (5,7 bis 4,2 %). Dass Husqvarna auch in diese Statistik-Region vorgestoßen ist, liegt an hohen Jahresschluss-Zulassungen der KTM-Tochterfirma. KTM und Husqvarna sind innerhalb der Top Ten diejenigen Marken, die am Jahresende die Zulassungsstatistik anführen, was zusätzlich durch die allgemein bekannten wirtschaftlichen Turbulenzen der KTM-Group bedingt ist.

BMW dominiert weiter den Markt

Bei den Kraftrollern und Leichtkraftrollern spielte auch 2024 Vespa die erste Geige: Der Marktanteil dieser Marke erreichte 38 bzw. 30 Prozent. In beiden Segmenten folgten Honda und Piaggio. Bei den Leichtkrafträdern mit einem Hubraum bis 125 Kubikzentimetern setzte sich Honda an die Spitze, gefolgt von Yamaha, Aprilia und KTM.

Nichts Neues zeigt sich beim Blick auf die Lieblingsmotorräder deutscher Käufer. Sie greifen vorrangig auch weiterhin zur jeweils aktuellen Boxer-GS von BMW, 2024 war das die R 1300 GS mit gut 7000 Neuzulassungen. Auch die Verfolger sind bekannt: Kawasaki Z900 und Honda CB 750 Hornet. Dass BMWs R 1250 GS, also die auslaufende Adventure-Version der „alten“ GS, auf Rang vier geführt wird, überrascht selbst dann, wenn man weiß, dass das Nachfolgemodell R 1300 GS Adventure erst in den nächsten Wochen in den Handel kommt.

Keine Überraschung sind dagegen die Motorräder auf den folgenden Rängen: Honda XL 750 Transalp, Yamaha MT-07, KTM 690 SMC, Yamaha Ténéré 700 und BMW F 900 R sowie die Kawasaki Z650 auf Rang zehn. In diesem Bereich lagen fast alle von ihnen auch schon im Jahr 2023. SP-X/Titelfoto: BMW

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