Im vergangenen Jahr konnte der Motorradmarkt um 7,2 Prozent zulegen. BMW bleibt vorn, aber vor allem bei Honda lief es gut.
Gut gelaufen ist es auf dem motorisierten Zweiradmarkt im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden 212.383 Motorräder und Roller neu zugelassen, ein Plus von 14.190 Fahrzeuge oder 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der Industrieverband Motorrad (IVM) in Essen mitteilte. Nach wie vor stellen Motorräder über 125 Kubikzentimeter Hubraum mit rund 125.700 Stück den größten Anteil; im Vorjahr betrug die Zahl noch rund 108.000 Einheiten, was ein überdurchschnittliches Plus von 16,4 Prozent bedeutet.
Weitaus am stärksten gefragt sind die „klassischen Motorräder“, also Naked Bikes und sogenannte Retro-Bikes. Ihr Anteil erreicht 39 Prozent unter den Motorrädern. Es folgen Enduros und Reiseenduros mit 27 Prozent.
Einen Rückgang von fünf Prozent registrierte der IVM für das Segment der Kraftroller über 125 Kubikzentimeter Hubraum; die Zahl von 176.264 Neuzulassungen liegt aber immer noch über dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre.
Das jahrelange Wachstum der Leichtkrafträder und Leichtkraftroller bis 125 ccm Hubraum hat 2023 ein Ende gefunden: Bei den Leichtkrafträdern wurden 34.747 Neuzulassungen (-1,9 %) registriert, bei den Leichtkraftrollern waren es 34.663 Einheiten (-5,6 %). Nach der vor vier Jahren erfolgten Einführung der Führerscheinkategorie B194 und der dadurch verstärkten Nachfrage kam diese Entwicklung nicht unerwartet. Der IVM bezeichnet angesichts der „soliden Entwicklung der Fahrerlaubnisklasse A1 bei den Jugendlichen“ die Zahlen bei den 125ern als „auf einem sehr hohen Niveau stabil“.
Motorradmarkt 2023: BMW weiter vorne
Bei den Motorradmarken führt weiterhin BMW den deutschen Markt an. Die Bayern erreichten 23.978 Neuzulassungen (19,1 %/+ 4,4 %). Stärkster Verfolger ist Honda mit 22.170 Einheiten (17,6 %/ + 90,2 %) vor Kawasaki (12.863 Stück/10,2 %/+13,6 %) und KTM (11.612 Fahrzeuge/9,2 %/+ 29,3 %). Unter den zehn stärksten Marken in Deutschland schrieb nur Harley-Davidson, mit 7.263 Neuzulassungen auf Rang sechs, ein leichtes Minus von 4,5 Prozent.
Meistgefragtes Modell auf dem Motorradmarkt 2023 war erneut die BMW R 1250 GS (7.529 Einheiten) vor der Kawasaki Z 900 (3.650) und der neuen Honda CB 750 Hornet (3.295). Unter den Top 20 der Krafträder sind sieben Honda-Modelle zu finden; KTM und Yamaha bringen es auf je vier Topseller, Kawasaki auf drei, BMW auf zwei und Husqvarna und Aprilia konnten je ein Modell unter die Top 20 bringen. Meistgefragte Ducati in der IVM-Hitliste ist die Multistrada V4 (1.118 Stück, Rang 28), bestverkaufte Suzuki die SV 650 (999 Einheiten/Rang 33) und die populärste Triumph ist die neue Trident 660 (823 Stück/Rang 44). Eine Harley hat es nicht unter die Top 50 geschafft.
Auch der Gebrauchtmarkt läuft weiter auf hohem Niveau; im vergangenen Jahr wechselten 442.868 Zweiräder den Besitzer (-3,9 %). Meistgehandeltes Kraftrad war die BMW R 1200 GS, bei den Leichtkrafträdern führt die KTM 125 Duke. Stärkste Marke im deutschen Bestand ist aktuell Honda; die Japaner liegen auch bei den Fahrzeugwechseln vorne. SP-X/Titelfoto: BMW
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