Neuer Einstiegsmotor für Mazda3 und CX30. Das Aggregat hat weniger Leistung, dafür aber mit 2,5 Litern mehr Hubraum.
Einen 2,5-Liter-Vierzylinder-Sauger hat Mazda bereits seit einiger Zeit im Programm. Als Skyactiv G mit einer Leistung von 191 oder auch 194 PS (140/143 kW) kommt das Triebwerk beispielsweise im CX-5 und im Mazda6 zum Einsatz. Auch bei den Plug-in-Hybrid-Varianten von CX-60 und CX-80 greift die japanische Automarke auf diesen Benziner zurück. Unter der Bezeichnung „e-Skyactiv G 140“ feiert der Motor jetzt in der Kompaktklasse seinen Einstand. Doch dafür haben die Techniker das Aggregat angepasst, die Leistung auf 140 PS (103 kW) gedrosselt.
Als Grund für die Veränderung beim Einstiegsmotor gibt Mazda ein höheres Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich an. Im Vergleich zum bisherigen Basismotor mit 122 oder 150 PS (88/110 kW) stehen bei 4.000 Touren nun 238 statt bislang 213 Newtonmeter zur Verfügung. Nach Ansicht des Herstellers sind die Kunden in den meisten Fällen im unteren und mittleren Drehzahlbereich unterwegs. Sie sollten also in Sachen Durchzug profitieren. Nicht aber beim Verbrauch, wie Mazda zugibt. Der 2,5-Liter im G 140 benötigt nach der WLTP-Norm ein klein wenig mehr Benzin als der Zweiliter. Mit manuellem Schaltgetriebe liegt der Wert jetzt bei sechs Litern.
Mazda3/CX-30: Vierzylinder mit 140 PS
Laut Mazda haben interne Messungen vor allem bei niedrigem Tempo einen Mehrverbrauch ergeben. Ein Plus von 1,2 Prozent soll es sein. Während bei mittleren Geschwindigkeiten so gut wie kein Unterschied zum Zweiliter ermittelt wurde, soll der neue Motor bei flotter Fahrt bis zu sieben Prozent weniger Benzin benötigen, so der Hersteller.
Ob das so stimmt? Wir können nach unseren ersten Fahrten mit dem so motorisierten und dem Sechsgang-Schaltgetriebe ausgestatteten CX-30 jedenfalls keine Angaben dazu machen, ob das neue Triebwerk mehr oder weniger verbraucht als der Zweiliter. Festzustellen aber ist, dass der Motor sehr leise und laufruhig arbeitet. Die Ausgleichswellen-Einheit, die im neuen Motor eingesetzt wird, zahlt sich hier aus.
Das unveränderte manuelle Getriebe lässt sich wie gehabt butterweich schalten. An der Übersetzung der Sechsgang-Automatik – mit Schaltpedals am Lenkrad – haben die Techniker ebenfalls festgehalten. Anders bei deren Kalibrierung. Das höhere Drehmoment ermöglicht es, eher hoch- und später zurückzuschalten. Das bringt mehr Ruhe in den Fahrbetrieb.
Der Motor schafft die Abgasnorm Euro 6e
Der Hauptgrund für die Veränderung der Einstiegsmotorisierung von Mazda3 – der nach wir vor auch als Fastback zu haben ist – und CX-30 dürfte indessen die neue Euro 6e Abgasnorm sein. Bei der sind die Grenzwerte für die sogenannten RDE-Tests (Real Drive Emissions) nochmals anspruchsvoller gestaltet. Den Worten eines Sprechers zufolge seien mit einem hubraumstärkeren Motor weitere Verbesserungen bei den Emissionen im praktischen Fahrbetrieb zu erzielen und die neuen Grenzwerte einzuhalten, ohne bei der Abgasnachbehandlung nochmals einen deutlich erhöhten Aufwand betreiben zu müssen.
Wie dem auch sei. In beiden Karosserievarianten werkelt das neue Aggregat absolut problemlos und hinterlässt einen guten Eindruck. Dazu trägt auch die Zylinderabschaltung bei. Im Niedriglastbereich werden die Zylinder eins und vier stillgelegt. Hierdurch können die beiden abgeschalteten Zylinder nahezu verlustfrei laufen und die beiden aktiven mit größerer Last betrieben werden, was deren Wirkungsgrad verbessert und damit den Verbrauch reduziert. Das Ab- und wieder Zuschalten der Zylinder geschieht für die Insassen unmerklich.
Unterstützung durch Elektromotor
Mit dem M-Hybrid-System verfügt der 2,5-Liter-Verbrenner über noch einen weiteren Vorteil. Das System besteht unter anderem aus einem in den Riemenantrieb integrierten Starter/Generator, einer 24-Volt Lithium-Ionen Batterie sowie einem Spannungswandler. Beim Verzögern und Bremsen erzeugt der Generator Strom, der in der Batterie gespeichert wird. Beim Beschleunigen unterstützt der 5,1 kW starke Elektromotor mit bis zu 48 Newtonmetern den Verbrenner. Zudem versorgt das Hybrid-System auch die Fahrzeugelektrik mit Strom. Beides hilft, den Verbrauch zu reduzieren. Der richtet sich natürlich vor allem auch danach, wie heftig aufs Gaspedal gedrückt wird. Einerlei, ob flott unterwegs oder beim gelassenen Dahinrollen: Das Fahrwerk bietet in beiden Modellen unverändert eine breite Spreizung zwischen Komfort und Sportlichkeit.
Bei den Verkaufszahlen hat der CX-30 deutlich die Nase vorn. Von September 2019 bis zum gleichen Monat in diesem Jahr wurden 46.344 Einheiten des SUV und 28.820 des Mazda3 verkauft. Der Einstiegspreis für den Mazda3 mit dem neuen Basismotor beträgt 28.140 Euro. Der Fastback kostet 500 Euro mehr, für den CX-30 ruft Mazda 28.940 Euro auf. Der Aufpreis für die Automatik liegt bei jeweils 2.000 Euro.
Weiter im Angebot für beiden Karosserievarianten bleibt der e-Skyactiv X 186 mit seinem 186 PS (137 kW) starken Zweiliter-Motor. Diese Antriebsvariante ist sowohl mit Front- als auch mit Allradantrieb zu haben.
Mazda3 e-Skyactiv G 150 – Technische Daten:
Fünftürige Fließheck-Limousine der Kompaktklasse mit fünf Sitzen, Länge: 4,46 Meter, Breite mit Außenspiegel 2,03 Meter (ohne Außenspiegel: 1,80 Meter), Höhe: 1,44 Meter, Radstand 2,73 Meter, Kofferraumvolumen: 351 bis 1.026 Liter.
Motor: 2,5-Liter-Benzinmotor mit 24-Volt-Mildhybrid-System, 103 kW/140 PS, maximales Drehmoment 238 Nm/3.300 U/min, Sechs-Gang-Schaltgetriebe, Frontantrieb, Vmax 206 km/h, 0 – 100 km/h: 9,5 s, Normverbrauch: 5,9 – 6,0 l/100 km, CO2-Emission: 133 – 135 g/km, Preis: ab 28.140 Euro.
Mazda CX-30 e-Skyactiv G 150 – Technische Daten:
Fünftüriges, fünfsitziges Crossover-SUV der Kompaktklasse, Länge: 4,40 Meter, Breite: 1,80 Meter (mit Außenspiegeln: 2,04 Meter), Höhe: 1,54 Meter, Radstand: 2,66 Meter, Kofferraumvolumen: 430 – 1.406 Liter.
2,5-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit 24-Volt-Mildhybrid-System, 103 kW/140 PS, maximales Drehmoment: 238 Nm bei 3.300 U/min, Sechsgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb, Vmax: 194 km/h, 0 – 100 km/h: 9,7 s, WLTP-Verbrauch: 6,5 – 6,6 l/100 km, CO2-Ausstoß: 135 – 136 g/km, Preis: ab 28.940 Euro.
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