China und Japan planen einen neuen Schnellladestandard für Elektroautos: „Chao Ji“ lädt mit einer Leistung von 900 kW.
Ein Nachteil beim Betrieb von Elektroautos sind die langen Ladezeiten. An der Haushaltssteckdose dauert es schon mal die ganze Nacht, bis der Akku wieder voll ist. Und auf Autobahnen ist man auf Schnelladesäulen angewiesen, um einigermaßen zeitig weiter fahren zu können. Doch das könnte sich in Zukunft ändern.
China und Japan haben einen neuen Ultra-Schnellladestandard für Elektroautos entwickelt. Die nun vom Chademo-Konsortium und dem chinesischen Elektrizitätsrat CEC unter dem Namen Chao Ji vorgestellte Technik soll Akkus mit einer Leistung von bis zu 900 kW (900 A, 1.000 V) betanken können.
Wie schnell sind aktuelle Systeme?
Das ist mehr als doppelt so schnell wie die aktuelle Ausbaustufe des europäische CCS-Standards (350 kW, perspektivisch 500 kW). Langfristig soll Chao Ji den in Japan und Europa genutzten Chademo-Standard sowie die chinesische GB/T-Technik ersetzen.
Mit Chao Ji lassen sich E-Auto nahezu so schnell mit Strom betanken wie konventionelle Fahrzeuge mit Flüssigkraftstoff. Fünf Minuten an der Steckdose reichen dann für 300 bis 400 Kilometer Reichweite. Bislang sind allerdings noch keine Autos verfügbar, die die immense Ladeleistung nutzen könnten.
Welche Fahrzeuge können das nutzen?
Aktuelle Modelle vertragen maximal rund 150 kW, der für 2020 angekündigte Porsche Taycan lädt mit bis zu 250 kW, später mit 350 kW. Das Ende des Ladeleistungs-Wachstums ist mit dem neuen chinesisch-japanischen Standard allerdings noch nicht erreicht, in Europa arbeitet ein Industriekonsortium aktuell an einem Ultra-Schnelllader mit bis zu 3 MW (2000 A, 1.500 V), der vor allem die Elektrifizierung von Lkw ermöglichen soll. HM/SP-X
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