Elektrische Transporter: Nach dem Renault Kangoo kommt nun der baugleiche Nissan Townstar EV auf den Markt. Einer fehlt noch.
Ihr Revier sind die (Innen-) Städte, da sie selbst dort noch liefern können, wo die großen Trucks keinen Platz finden. Die Kleintransporter, kompakt und wendig, mit sparsamem Diesel oder Benzinern unter der Haube und auch für Handwerksmeister oder Lieferdienste noch bezahlbar. Noch gehören über 90 Prozent zur alten Verbrennerwelt, aber es tut sich was.
Zum Bespiel bei Renault und dem Konzernpartner Nissan. Damit Nissan kein eigenes Modell entwickeln muss, liefern die Franzosen ihr Erfolgsmodell Kangoo schon lange auch an den fernöstlichen Teamkollegen. Bei Nissan heißt der Kastenwagen Townstar, was seinen bevorzugten Einsatzbereich beim Namen nennt. Die Transportprofis laufen gemeinsam vom Band, meist werden nur Details wie das Logo oder sonstige typische Details ausgetauscht. Globalisierung in Reinkultur, das ist vor allem in der Nutzfahrzeugbranche üblich. Peugeot Partner und Opel Combo, VW Crafter und MAN TGE oder auch Ford Ranger und VW Amarok. Alles Beispiele für eine Zusammenarbeit über Werksgrenzen hinweg.
300 Kilometer Reichweite
Die hilft auch bei der Mammutaufgabe E-Autos. Da es den elektrischen Renault Kangoo E-Tech-Electric schon gibt, war die Verwandlung in den Nissan Townstar EV eine leichte Übung. Bei der ersten Ausfahrt des Neulings im Pariser Stadtgewühl fühlen sich Kangoo-Kenner sofort heimisch. Der 90 kW/122 PS E-Motor liefert die gleiche Durchzugskraft wie im Renault, tritt genau so energisch an und kommt mit bis zu knapp 300 Kilometer auf die gleiche Reichweite. Der Stromspeicher ist mit 45 kWh ebenfalls identisch. Hinter die beiden Sitze im Fahrerabteil passt wie beim Renault je nach Ausstattung und Radstand ein Ladegut von 3,3 bis 4,9 Kubikmeter, genug für zwei Europaletten. Wichtig für die Betreiber: Je nach Version kann eine Nutzlast bis 702 Kilogramm zum Ziel gebracht werden.
3,3 bis 4,9 Kubikmeter Ladegut
Auch die modernen Assistenzsysteme haben in den heutigen Arbeitsgeräten Einzug gehalten. Sehr zur Freude der Fuhrparkmanager erlaubt eine Rundumkamera den Blick aufs Geschehen, zum Beispiel beim Rangieren oder Einparken. Abstandsradar oder Verkehrszeichenerkennung können ebenso bestellt werden wie Spurhalte- oder Tot-Winkel-Assistent. An der Ladesäule kann der Townstar EV am schnellen CCS-Anschluss in 37 Minuten von 10 auf 80 Prozent ertüchtigt werden.
Der Kombi folgt noch
Die Nettopreise beginnen bei 33.750 Euro (brutto: 40.165 Euro) und reichen für die feinste Version bis 42.750 Euro (brutto 50.870 Euro). Die elektrische Kombi-Version des Townstar, die sich an private Käufer richten, soll erst im Laufe des Jahres folgen. Auch sie wird es mit zwei Radständen geben, was vor allem auch Wohnmobilhersteller auf den Plan rufen könnte. Das Familienmodell Renault Kangoo E-Tech Kombi ist schon auf dem Markt, der EQT genannte elektrische Hochdachkombi von Mercedes soll in Kürze folgen. SP-X
Nissan Townstar EV –Technische Daten:
Zweitüriger Kastenwagen der Kompaktklasse mit seitlichen Schiebetüren und Heckklappe, zwei Sitzen, Länge: 4,49 – 4,91 Meter, Breite ohne Außenspiegel: 1,86 Meter (mit Spiegel: 2,16 Meter), Höhe: 1,82 – 1,85 Meter. Radstand 2,72 – 3,10 Meter, Ladevolumen: bis 4,9 m3.
Elektromotor mit 90 kW/122 PS, maximales Drehmoment 245 Nm, Lithium-Ionen-Batterie mit 45 kWh, Reichweite nach WLTP: 301 km bzw. 275 km (lange Radstand). Ladekapazität: 10-80 % in 37 Minuten an 80 kW-Schnelllader, Frontantrieb, Eingang-Automatik, Vmax: 132 km/h, 0 – 100 km/h: k.A., Stadtverbrauch nach WLPT: 17,4 – 35,1 kWh, CO2-Emission: 0 g/km, Effizienzklasse: A+++.
Preis: ab 33.750 (netto) /40.160 Euro (brutto).
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