Warum soll die Brennstoffzelle eigentlich nur stationär oder in Autos für Strom sorgen? Auch Schiffe haben ja ein Abgasproblem.
Auch die Hochseeschifffahrt täte gut daran, die Ozeanriesen umweltfreundlicher zu machen. In den vergangenen Jahren war vor allem von Flüssiggasantrieben die Rede, nun kommt wohl eine andere Idee ins Spiel: die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle.
Der Technologiekonzern ABB und der französische Wasserstoffspezialist Hydrogene de France (HDF) haben eine Absichtserklärung für den gemeinsamen Bau von Brennstoffzellenantrieben für Hochsee-Schiffe unterzeichnet. In Zukunft wollen die Partner Brennstoffzellen-Systeme der Megawattklasse in einer neuen Fabrik in Bordeaux in Schiffen installieren.
Druck auf die Schifffahrt
Dabei stützen sich die Unternehmen auf eine 2018 zwischen ABB und Ballard Power Systems beschlossene Kooperation zur Entwicklung von Wasserstoff-Kraftwerken mit 3 MW (4.000 PS) Leistung, die für die Stromversorgung großer Schiffe, nicht jedoch für deren Antrieb vorgesehen waren. Bei der neuen Variante handelt es sich um eine Weiterentwicklung, die auch eine emissionsfreie Energieversorgung des Antriebs gewährleisten soll. Über Leistungsdaten gibt es noch keine Informationen. Eine veröffentlichte Skizze deutet im Rumpf eines Containerschiffs ein System aus vier großen Wasserstofftanks sowie mehreren Brennstoffzellen-Stacks an, die zwei elektrische Propellergondel-Antriebe mit Strom versorgen.
Brennstoffzellen-Systeme zur Stromversorgung und zum Antrieb dürften für die Schifffahrt zunehmend interessanter werden, da auch hier der Druck zur Emissionssenkung wächst. So hat die Internationale Seeschifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen (IMO), die für die Regulierung im Schiffsverkehr zuständig ist, das globale Ziel ausgerufen, die jährlichen Emissionen bis 2050 gegenüber 2008 um mindestens 50 Prozent zu senken. SP-X/Titelfoto: ABB
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