Parkgebühren

Paris stimmt für hohe Parkgebühren für SUV

Parkgebühren in Paris: Eine Stunde Parken soll für SUV ab Herbst 18 Euro kosten. Doch wo zieht man die Grenze?

Ist das der Weg, große und schwere Autos aus den Städten zu drängen? Gestern hat Paris über eine Erhöhung der Parkgebühren für (schwere) SUV abgestimmt – und eine knappe Mehrheit hat sich dafür ausgesprochen. Eine Stunde Parken im Zentrum soll demnach ab dem September 18 statt 6 Euro kosten, in den Randbezirken steigt der Preis von 4 auf 12 Euro. Betroffen sind zahlreiche Modelle.

Fällig wird der SUV-Aufschlag bei Modellen mit Verbrennungsmotor ab einem Gewicht von 1,6 Tonnen. Die Grenzlinie zieht sich damit durch die kompakte Crossover-Klasse: Bleibt der VW T-Roc mit bis zu 1,578 Tonnen noch darunter, ist der knapp 26 Zentimeter längere Tiguan mit bis zu 1,750 Tonnen bereits drüber. Zumindest, wenn man die Modellvariante mit dem höchsten Leergewicht berücksichtigt. Die Spanne zwischen Minimum und Maximum kann 200 bis 300 Kilogramm betragen – schwer sind dabei vor allem Modelle mit Plug-in-Hybrid– oder Dieselantrieb sowie Varianten mit viel Ausstattung.

Parkgebühren: E-Autos ab 2 Tonnen

Bei E-Autos wird der Aufschlag aufgrund des zusätzlichen Gewichts der Batterien erst ab 2 Tonnen fällig. Auch dieser Wert erreichen bereits Kompakt-SUV wie der VW ID.4 (bis 2,239 Tonnen) oder der Mercedes EQA (bis 2,105 Tonnen). Unter den acht 2023 in Deutschland meistverkauften SUV bleiben neben dem T-Roc der Opel Mokka, VW T-Cross und Cupra Formentor deutlich unter der Gewichts-Grenze. Nur sehr knapp drunter oder drüber liegen neben VW Tiguan und ID.4 das Tesla Model Y, der BMW X1 und der Mercedes GLC.

Welche Gewichtsdaten die Pariser Stadtverwaltung genau zur Bewertung nutzen will, geht aus der Mitteilung zum Abstimmungsergebnis nicht hervor. Neben dem Maximal- und Minimalgewicht einer Baureihe wäre auch ein Mittelwert oder das konkrete Gewicht eines Fahrzeugs denkbar, wie es sich aus dem Fahrzeugschein ergibt. Nicht klar ist, wie genau „SUV“ und „Geländewagen“ definiert werden. Denn auch normale Limousinen wie eine Mercedes C-Klasse oder ein BMW 3er reißen bereits in vielen Varianten die Zwei-Tonnen-Grenze. Klar gefasste Regeln dürften spätestens im Herbst vorliegen. Die Sondertarife solle ausschließlich Besucher zahlen, für Handwerker und Pflegedienste soll es Ausnahmen geben. Für private Parkhäuser gilt der Aufschlag nicht.

Rund 1,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner der Hauptstadt waren zu der Abstimmung aufgerufen. Nur knapp sechs Prozent davon beteiligten sich nach vorläufigem Endergebnis an der Abstimmung. Rund 54,5 Prozent stimmten für die Erhöhung der Parkgebühren, rund 45,5 Prozent dagegen. HM/SP-X/Titelfoto: BYD

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