Fahrstrom

Rewe und EnBW planen Ladesäulen-Ausbau

Rewe will Parkplätze mit Schnellladern ausstatten und findet mit EnBW einen Partner. Auch Shell bekommt einen Auftrag.

Die Supermarktkette Rewe will in ganz Deutschland an ihren Filialen eine Ladeinfrastruktur aufbauen. Als Partner gewonnen wurde dafür die Energiekonzern EnBW, der in einem ersten Schritt über 100 Schnellladestandorte auf den Parkplätzen des Handelsunternehmens errichten soll, wie beide Unternehmen mitteilen. Je Rewe-Parkplatz sollen sechs Ladepunkte entstehen. Wie an allen Ladestandorten der EnBW würden die E-Autos auch bei der Rewe Group mit 100 Prozent Ökostrom versorgt. Die jeweiligen Standorte bei der Gruppe sollen dabei bis zu zwölf Schnellladepunkte erhalten.

Kostenpflichtig

Darunter auch Ladesäulen der höchsten Leistungsklasse mit bis zu 300 Kilowatt Leistung – sogenannte High-Power-Charger (HPC). Je nach Ausstattung kann ein Fahrzeug so innerhalb von fünf Minuten Strom für 100 Kilometer laden. Das Laden ist von Anfang an kostenpflichtig. In einem nächsten Schritt sollen weitere rund 500 Schnellladestationen gebaut werden. Auch Shell erhält von Rewe einen Auftrag über 500 Ladesäulen. Deutschland wird zwischen den beiden Auftragnehmern aufgeteilt. Wie genau, steht wohl noch nicht fest.

„Die Partnerschaft mit Rewe bringt uns beim deutschlandweiten Ausbau unseres Schnellladenetzes einen weiteren Riesenschritt voran,“ sagt Timo Sillober, der als Chief Sales & Operations Officer bei der EnBW die Elektromobilitätsaktivitäten verantwortet. Die Rewe-Gruppe, einschließlich Penny und Nahkauf, hat über 6.000 Supermärkte in Deutschland.

Hohe Kundenfrequenz

Bis 2025 will EnBW mit dem Investment die Gewinnschwelle erreichen. Doch bis das Kapital wieder verdient ist, wird es Jahre dauern. „Derartige Infrastrukturprojekte werden über den Lebenszyklus von 15 Jahren gerechnet“, heißt es bei der EnBW. Da kommen Kooperationen mit Handelsketten wie Rewe, die schnell eine sehr hohe Kundenfrequenz versprechen, gerade recht.

Der Energiekonzern EnBW betreibt insgesamt 650 Schnellladestandorte mit über 1.600 Schnellladepunkten; das Unternehmen plant den Ausbau des Netzes auf 2.500 Standorte bis zum Jahr 2025. Dann verfügte allein die EnBW über mehr Ladestandorte, als es heute Tankstellen der großen Mineralölfirmen gibt. Noch in diesem Jahr wird die EnBW den größten europäischen Ladepark für ultraschnelles Laden am Kamener Kreuz mit 52 HPC-Ladepunkten in Betrieb nehmen. Im September dieses Jahres hat sie in Unterhaching bei München an einem der am stärksten frequentierten Einkaufszentren Deutschlands einen großen Schnellladepark mit 20 Ladepunkten errichtet. Weitere solcher Standorte hat die EnBW bereits eröffnet oder befinden sich in Bau. HM/Foto: EnBW

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