Rohstoff-Lieferketten

Rohstoff-Lieferketten: VW mischt vorne mit

Tesla hat die Rohstoff-Lieferketten am besten im Griff, so eine Studie. Aber auch VW, Ford und Stellantis können mithalten.

Wer sich ehrgeizige Ziele für die Produktion von Elektroautos für die kommenden Jahre gesetzt hat, sollte auch die Rohstoff-Lieferketten gesichert haben. Doch eine Analyse der Umweltorganisation „Transport & Environment“ legt nahe, dass Europas E-Autobauer große Lücken in der Batterie-Lieferkette haben. Lediglich Volkswagen, Ford und Stellantis können mit Herstellern aus China und den USA mithalten.

Rohstoff-Lieferketten
Grafik: T&E

Vollständig ist die T&E-Betrachtung insofern nicht, als sie sich hauptsächlich mit europäischen Auto-Herstellern beschäftigt. Tesla und BYD werden nur als globale Referenzen mit herangezogen, und als am besten vorbereitet sieht die Organisation das US-Unternehmen an: In einem Index für den Reifegrad der Batterie-Lieferkette bekommt Tesla 80 von 100 möglichen Punkten. Mit 75,1 Punkten direkt dahinter platzierte T&E den VW-Konzern, der damit knapp BYD hinter sich ließ und als einziger etablierter Hersteller eine so hohe Gesamtzahl bekam. Es folgen Ford mit 72 und Stellantis mit 64 Punkten.

Rohstoff-Lieferketten: VW vor BYD

Dass Volkswagen insgesamt als besser vorbereitet bewertet wird als BYD, das auch andere Hersteller einschließlich Tesla mit eigenen Batterien beliefert, kommt daher, dass T&E als einen von drei Faktoren in seinem Lieferketten-Index „nachhaltige Praktiken“ verwendet. BYD bekommt zwar die volle Punktzahl bei der Batterie-Strategie und bei den Rohstoff-Lieferketten 83 Prozent – aber keinen Punkt für Nachhaltigkeit. Tesla wird hier etwas niedriger bewertet als europäische Hersteller, doch die 60 Prozent reichen zusammen mit Bestwerten bei den anderen zwei Faktoren für die Gesamtspitze.

Hinter Stellantis klafft bereits eine Lücke. Die Verfolgergruppe wird angeführt von Renault mit 48 Punkten, für Mercedes reicht es mit 43 Punkten ebenfalls nur für einen Mittelfeldplatz, BMW rangiert mit 36 Punkten vor Schlusslicht Kia-Hyundai mit 25 Punkten.

Während die deutschen Hersteller bei Nachhaltigkeit besonders gut abschneiden, leiden sie unter Schwächen bei der Rohstoffversorgung, wie die Experten auf Basis von öffentlich bekannten Lieferverträgen analysieren. Insgesamt haben der Studie zufolge nur Tesla, BYD, Volkswagen, Ford, Renault und Stellantis langfristige Abkommen für die Lieferung der wichtigsten Batterie-Metalle. Bei der Bewertung der langfristigen Strategie schneiden Volkswagen, Stellantis und Mercedes am besten ab. Berücksichtigt wurde vor allem die Resilienz gegenüber China, etwa durch lokale Fertigung von Zellen und Komponenten oder das Recycling von Batterien. HM/SP-X/Titelfoto: Bosch

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