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Skoda Enyaq: Erste Fahreindrücke

Skoda bietet den vollelektrisch angetriebenen Enyaq in einer breiten Palette an. Wir haben erste Fahreindrücke gesammelt.

Technisch ist der Enyaq weitestgehend identisch mit dem ID.4 von Volkswagen, steht also ebenfalls auf dem modularen Elektrobaukasten (MEB) des Konzerns. Doch anders als die ID.3, ID.4, Audi Q4 e-tron oder später im Jahr der Seat Born baut Skoda das Elektro-SUV im eigenen Stammwerk in Mladá Boleslav. Damit ist der Enyaq das einzige MEB-Modell in Europa, das außerhalb von Deutschland gefertigt wird.

Enyaq Fahreindrücke
Zum Marktstart kommt der Skoda Enyaq als iV60 und als iV80. Fotos: Skoda

Mit 4,65 Metern Länge, 1,88 Metern Breite und 1,62 Metern Höhe bietet der Enyaq bei einem Radstand von 2,77 Metern geradezu üppige Platzverhältnisse im Passagierabteil. Ob vorne oder hinten – selbst groß gewachsene Personen können es sich bequem machen, haben beste Bein- und Kopffreiheit. Dazu kommt ein Kofferraum, der 585 Liter fasst und bei umgeklappten hinteren Lehnen auf bis zu 1.710 Liter erweitert werden kann. Die Beinfreiheit übertrifft den vier Zentimeter längeren Octavia, das Ladeabteil ist sogar größer als im Superb.

Viel Platz, große Fächer

Überhaupt der Innenraum: Hier haben sich die Designer stark am neuen Octavia orientiert. Das zeigt sich vor allem im hier gefahrenen iV80, dem derzeitigen Enyaq-Spitzenmodell. Sämtliche Materialen wirken edel, die Verarbeitung ist bestens. Fächer und Ablagemöglichkeiten mit einem Gesamtvolumen von fast 50 Litern sind untergebracht. Schon in der Basis, dem iV50, zählen im Interieur eine Zwei-Zonen-Climatronic, ein Zweispeichen-Multifunktionslederlenkrad mit Bedientasten und wirklich gelungenen Rändelrädchen sowie der schlüssellose Start zur Serie. Bei den Modellen mit größeren Batterien kommen beispielsweise eine Lenkradheizung und Wippen am Lenkrad hinzu, mit denen sich der Grad der Energierückgewinnung (Rekuperation) einstellen lässt.

Permanent online

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Das 13 Zoll große Display birgt viele Informationen.

Immer an Bord ist das Digital Cockpit mit einem 5,3 Zoll großen Display. Mit einer Diagonalen von 13 Zoll ist das frei stehende Touch-Display im Enyaq der größte Bildschirm in allen aktuellen Skoda-Modellen. Die Bildschirmansichten lassen sich personalisieren und die Bedienung gelingt per Touchfunktion sowie über einen Touch-Schieberegler, per Gestensteuerung oder über einen Sprachassistenten. Digitaler Radioempfang ist ebenso serienmäßig wie Internet- oder Hybridradio. Ein Smartphone lässt sich drahtlos mit Wireless SmartLink, Android Auto, Apple CarPlay oder MirrorLink in das System einbinden und per Phone Box induktiv aufladen. Dank einer integrierten eSIM verfügt der Enyaq über eine permanente Internetverbindung und erlaubt daher neben Aktualisierungen von Navigationskarten oder der Systemsoftware „over the air“ auch die Nutzung zahlreicher online unterstützter Funktionen. So greifen die Verkehrsinformationen ebenso auf Echtzeit-Daten aus dem Internet zu wie die Routenplanung der allerdings optionalen Navigationsfunktion.

38.850 Euro zum Marktstart

Optisch folgt das Elektro-Modell Skodas SUV-Designlinie. Die Seitenansicht ist geprägt von einer langgezogenen und sanft nach hinten abfallenden Dachpartie, die in einen mattschwarzen Dachspoiler übergeht. An der Front fällt der sehr aufrecht stehende Grill ins Auge. Aus dem zieht sich die stark konturierte Haube muskulös zur flach gezogenen Windschutzscheibe. Die serienmäßigen LED-Scheinwerfern reichen weit in die Kotflügel mit Rädern zwischen 18 (beim iV50 in Stahl) und 21 Zoll hinein.

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Auch auf der Rückbank gibt es jede Menge Platz.

Zum Marktstart bietet Skoda den Enyaq zunächst in den Versionen iV60 (38.850 Euro) und iV80 (43.950 Euro) mit Batterie-Kapazitäten von 62 (netto 58) kWh und einer Reichweite von etwa 400 Kilometern beziehungsweise 82 (netto 77 kWh/Reichweite etwa 500 Kilometer) an. Angetrieben werden beide Modelle von einem E-Motor mit 132 (179 PS) oder 150 kW (204 PS) über die Hinterräder. Der große Akku wird zudem in den beiden Allradvarianten zum Einsatz kommen. Der iV80x, der noch 2021 in den Handel kommen wird, bringt es auf eine Leistung von 195 kW (265 PS), das Topmodell, der RS iV, leistet 220 kW (299 PS/Markstart 2022). Kurz nach der Markteinführung in diesem Jahr folgt mit dem iV50 auch das Basismodell des Enyaq mit einem 109 kW (148 PS/Reichweite etwa 350 Kilometer) starken E-Motor.

Tolles Handling

Auf der ersten Testfahrt zeigte sich der iV80 von einer beeindruckenden Seite. Nicht nur, dass sich der Fahrer am Steuer bestens einrichten und auf bequemem Gestühl komfortabel sitzen kann. Es ist vor allem das Handling, mit dem Skodas E-Modell begeistert. Mit einem Wendekreis von knapp zehn Metern lässt sich der Wagen auf engem Raum unkompliziert bewegen, Kurvenfahrten sind selbst bei flottem Tempo kein Problem. Und flott geht es bei Bedarf wirklich voran. Der Antritt aus dem Stand und Beschleunigungsmanöver zum Überholen werden – wie bei E-Autos üblich – geradezu spielerisch erledigt. Am Fahrkomfort gibt es in allen Situationen nichts zu mäkeln.

Zurückhaltender Verbrauch

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Der Innenraum wird dominiert vom großen Monitor.

Trotz einer eher flotten Fahrt mit zwei schnellen Autobahnabschnitten (bei Tempo 160 wird abgeregelt/beim RS iV werden 180 möglich sein) und einigen Überholmanövern auf der Landstraße zeigte der Bordcomputer mit 18,2 kWh einen mehr als akzeptablen Verbrauch an. Wird der rechte Fuß weniger aktiv eingesetzt sind Werte um die 16 kWh locker machbar.

So muss dann entsprechend seltener an einer Ladesäule angedockt werden. Je nach Kapazität besteht die zwischen Vorder- und Hinterachse im Unterboden platzierte Hochvoltbatterien,aus mehreren Modulen, in denen sich jeweils 24 Lithium-Ionen-Zellen befinden. Diese sind mit einer Ladeleistung von bis zu 125 kW schnellladefähig. So kann beispielsweise der größte Akku im Enyaq in 38 Minuten von fünf auf 80 Prozent aufgeladen werden.

Schnellladen: bis 125 kW

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Die DC-Ladeleistung ist bis zu 125 kW.

Der Onboard-Lader weist allerdings lediglich eine Ladeleistung von sieben kW auf. Elf kW gibt es nur gegen Aufpreis. An einer solchen Wechselstrom-Wallbox kann der Akku über Nacht mit neuer Energie versorgt werden. Der Ladevorgang dauert je nach Batteriegröße sechs bis acht Stunden. Das Aufladen an einer öffentlichen AC-Station mit gleicher Maximalleistung dauert etwa gleich lang. Zu diesem Zweck ist der Skoda serienmäßig mit einem Mode-3-Ladekabel ausgestattet. Ein Mode-2-Ladekabel gibt es als Option. Wichtig für die Alltagstauglichkeit: Eine Anhängerkupplung (bis auf das Basismodell) kann geordert werden. Die Stützlast beträgt 75 Kilogramm, die Anhängelast eine Tonne, bei den Allradversionen 1,2 Tonnen. WS

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