Smart hat nun sein erstes Serienmodell vorgestellt. Statt den bekannten Zweisitzern baut die Kleinwagenmarke künftig das kleine E-SUV #1.
Blicken wir zurück: Im Herbst 2021 hatte Smart auf der IAA Mobility das Concept #1 als Studie gezeigt. Damals gab es zwar einen Ausblick auf das Design und die ersten Maße, weitere Angaben zu technischen Daten machte Smart damals nicht. Das holt das Joint Venture von Mercedes-Benz und Geely zur Premiere des Serienfahrzeugs in Berlin nach: Der Smart #1 ist mit 4,27 Metern zwei Zentimeter kürzer als die Studie, der Radstand ist aber mit 2,75 Metern gleich.
Durchaus beeindrucken kann der #1 mit seinen technischen Daten: Er basiert auf der SEA-Plattform von Geely und bietet mit 66 kWh zwar eine der kleineren Batterie-Konfiguration der SEA – allerdings beträgt die Reichweite 420 bis 440 Kilometer nach WLTP. Im Wettbewerbsumfeld bewegt sich der Smart aber auf dem Niveau eines Hyundai Kona Elektro und acht kWh über dem in etwa gleich langen VW ID.3 Pro.
66 kWh großer Akku
Beim Antrieb setzt Smart auf einen Asynchronmotor, der stolze 200 kW und 343 Newtonmeter Drehmoment leistet – der #1 übertrifft damit genannte Modelle wie den ID.3 und Kona um 50 kW. Eine Parallele zu den früheren Smart-Modellen: Der Motor sitzt im Heck. Zudem kann der Smart an Wechselstromquellen mit bis zu 22 kW laden. Neu und bei der Akku-Größe angebracht ist die DC-Lademöglichkeit per CCS, die Ladebuchse ist auf der Fahrerseite über dem Hinterrad platziert. Mit bis zu 150 kW soll der #1 dort laden können, und in weniger als 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent kommen. Legt man jene 30 Minuten zugrunde, entspricht das einer durchschnittlichen Ladeleistung von 92 kW. Übrigens: Für das AC-Ladekabel verfügt der Smart – anders als ID.3 und Kona – über einen 15 Liter großen Frunk unter der Fronthaube. Und: Die Kunden sollen etwa per App oder über das Bediensystem im Fahrzeug einstellen können, dass der #1 die die Batterie automatisch vorwärmt – für optimale Lade- und Leistungseffizienz bei Kälte.
AC-Laden bis zu 22 kW
Dank der flachen Batterieeinheit bietet der #1 für seine Größe ordentlich Platz. Der hintere Kofferraum übertrifft den nur einen Zentimeter kürzeren ID.3 mit 411 Litern zu 385 Litern im VW. Kleiner Haken: Dazu muss die um bis zu 13 Zentimeter verschiebbare Rückbank in der vordersten Position sein, was die Beinfreiheit spürbar einschränkt. In der hintersten Position haben die Passagiere eben jene 13 Zentimeter mehr Platz, dafür sinkt das Kofferraumvolumen auf 273 Liter.
Aus der IAA-Studie erhalten geblieben sind die aerodynamisch integrierten Türgriffe und der 12,8 Zoll große Touchscreen als zentrales Bedienelement – hinzu kommt ein 9,2 Zoll großes Tacho-Display. Die Software läuft auf einem zentralen Hochleistungsrechner, der für Infotainment, Fahrerassistenzsysteme, elektromobilitätsspezifische Funktionen sowie die elektrische/elektronische Fahrzeugarchitektur (E/E-Architektur) zuständig ist. Der Hauptrechner und 75 Prozent aller Steuergeräte sollen OTA-fähig sein.
Preise und ein Auslieferungsdatum nennt Smart noch nicht. Der Bestellstart wird für diesen Sommer erwartet.
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