Der ADAC hat bei sieben Elektroautos getestet, wie schnell sich der Innenraum aufheizt. Es gibt große Unterschiede.
Ein Elektroauto bei Minusgraden im Winter auf angenehme Innenraumtemperatur zu heizen kostet wertvolle Energie und schmälert die Reichweite. Wie lange das dauert, wie die Wärme im Fahrgastbereich verteilt ist und wie stabil die Temperatur gehalten wird hat der ADAC bei sieben Modellen diverser Fahrzeugklassen untersucht. Ergebnis: Beeindruckend schnell blasen fast alle getesteten Elektroautos schon nach wenigen Minuten heiße Luft aus den Luftauslassdüsen. Die Zieltemperatur von 20 Grad erreicht der BMW iX bereits nach 12 Minuten, alle anderen brauchen wesentlich länger beziehungsweise erreichen sie auch nach einer halben Stunde noch nicht. Bei der Wärme-Isolation gibt es ebenfalls Unterschiede: Bei manchen Fahrzeugen sinkt die Temperatur wesentlich langsamer ab als in anderen. Das ist wichtig bei kurzen Stopps, weil weniger Energie zum erneuten Aufheizen benötigt und damit auch die Reichweite stärker geschont wird.
Minus 10 Grad simuliert
Die ADAC-Ingenieure simulierten die Witterungsbedingungen einer kalten Winternacht und stellten die Fahrzeuge rund 16 Stunden bei minus 10 Grad Celsius in die Kältekammer. Danach wurde der Innenraum auf 20 Grad geheizt: VW ID.3 und Hyundai Kona Elektro benötigten dafür mehr als 20 Minuten, die restlichen Fiat 500e, Renault Zoe, Tesla Model Y und VW e-Up sogar mehr als 30 Minuten.
Besonders auffällig: Einige Fahrzeuge schafften es nicht, den Fond auch nach 30 Minuten Dauerheizens warm zu bekommen. Die Hersteller sparen teilweise an den Luftdüsen oder verfolgen unzureichende Heizstrategien. Gezeigt hat sich außerdem, dass alle untersuchten Autos rund 1,5 bis 2 kW Leistung benötigen, um bei frostigen minus 10 Grad Außentemperatur im Innenraum dauerhaft 20 Grad zu halten. Wer also im Extremfall 10 Stunden im Stau aushalten müsste, würde 15 bis 20 kWh Energie aus der Batterie verbrauchen, um es dauerhaft warm zu haben. Das schaffen die meisten aktuellen Elektroautos problemlos – vorausgesetzt, der Akku ist zu Staubeginn halbwegs geladen.
1,5 bis 2 kWh Heizleistung
Wegen des Wärmeüberschusses durch die Abwärme des Motors bei Verbrennerfahrzeugen war die Wärme-Isolierung bisher keine relevante Anforderung beim Fahrzeugbau. Elektroautos jedoch müssen für die Heizung auf die Energie aus der Antriebsbatterie zurückgreifen, die dann nicht mehr zum Fahren bereitsteht. Das geht auf Kosten eines erhöhten Verbrauchs und damit einer niedrigeren Reichweite. Deshalb ist es wichtig, dass E-Autos die einmal erreichte Wärme bei einem kurzen Stopp des Fahrzeugs nur langsam verlieren. In der ADAC-Untersuchung lösen das der BMW und der VW ID.3 am besten – mit immerhin noch 16 und 15 Grad Innenraumtemperatur nach 5 Minuten Motorstillstand sowie 10 und 9 Grad nach einer halben Stunde Pause. Die anderen Autos kühlen schneller und weiter ab.
Wer ist am besten gedämmt?
Aber auch der Fahrer kann den Energiebedarf steuern: Neben der Luftheizung wärmen auch Sitz- und Lenkradheizung, die mit weniger Verbrauch arbeiten. Manche Fahrzeuge bieten einen „Driver only“-Modus, bei dem gezielt der Fahrerbereich beheizt wird. Auch der Eco-Modus spart bei der Heizleistung, aber eben auch beim Verbrauch.
Übrigens: Jedes E-Auto hat serienmäßig eine Standheizung und kann vorgeheizt werden, gesteuert beispielsweise über eine App. Ist das Fahrzeug zum Laden angeschlossen, wird der Strom fürs Vorheizen zudem aus dem Stromnetz anstelle der Batterie entnommen und kostet so keine Reichweite.
Was für ein Unfug. Bei den allermeisten E-Autos die ich kenne wird das Auto in 10 Minuten mollig warm. Die 1.5-2 KW werden auch nicht dauerhaft gezogen, denn wenn das Auto dann auf Zieltemperatur ist, wird weniger Strom verbraucht, eher 0.5 kw. Wieder mal ein unsinniger und falscher ADAC Test.
Wie schafft man es mit einem Model Y auf über 30 Minuten zu kommen, bis 20°C im Innenraum sind?
Ich heize unser Model Y jeden Morgen vor und es dauert nie länger als 10 Minuten bis alle Scheiben abgetaut sind und die Rückmeldung kommt dass die Wunschtemperatur erreicht ist.
Wenn die Scheiben stark vereist sind, stelle ich die Heizung auf 27°C und egal wie dick das Eis ist, ist es spätestens nach 15 Minuten komplett weg.
Woher kommt die Behauptung, die Heizleistung wäre 1,5 bis 2 kW?
Ich habe an der Wallbox einen Stromverbrauch von 4 kW für die Heizung gemessen.
Realsistisch wäre daher eine Heizleistung, je nach Wirkungsgrad der Wärmepumpe, zwischen 12 und 18 kW.
Gibt es irgendwelche Daten, die man mal mit einem echten Auto vergleichen könnte?