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Studie: Gute Aussichten für das Flugtaxi

Viele Unternehmen bauen am Flugtaxi. Eine Studie hat diesem Konzept nun Zukunftsfähigkeit bescheinigt. Leicht wird es aber nicht.

Es gibt einige Unternehmen, die die Idee des Lufttaxis vorantreiben, nicht zuletzt Volocopter. Doch hat das Geschäftsmodell Zukunft? Braucht es überhaupt diese Art von Fortbewegungsmittel? Eine jetzt von der Strategieberatung Porsche Consulting veröffentlichte Studie ist durchaus positiv gestimmt und sieht Marktpotenzial für vertikal startende und landende Fluggeräte mit E-Antrieb. Doch einfach dürfte das nicht werden: Für den nachhaltigen Durchbruch bedarf es neben Milliarden-Investitionen in Technik und Infrastruktur auch gesetzlicher Rahmenbedingungen und viele überzeugte Nutzer.

Preise müssen wettbewerbsfähig sein

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Flugtaxi von Volvocopter: der Volocity. Foto: Volocopter

Nach Einschätzung der Unternehmensberatung könnte das Lufttaxi in den kommenden 15 Jahren zum akzeptierten Transportmittel vor allem im innerstädtischen Verkehr aufsteigen, das dann von großen Teilen der Bevölkerung als Taxi-Alternative vornehmlich für Strecken von 20 bis 50 Kilometer genutzt wird. Um allerdings bis zum Jahr 2035 eine relevante Marktgröße zu erreichen, müsste in den mehr als 30 als geeignet angesehenen Großstädten ein Ökosystem mit insgesamt über 15.000 elektrische Coptern (eVTOLs) sowie 1.000 bis 2.500 Start- und Landeplätzen entstehen. Werden die Nutzungspreise wettbewerbsfähig, also mit den Preisen klassischer Taxis vergleichbar, wäre hier ein Potenzial von täglich 500.000 Passagieren möglich.

Mehrere Stufen bis zum Ziel

Der Weg dorthin wird in der Studie in mehrere Entwicklungsstufen unterteilt: Der Einstieg in die kommerzielle Nutzung könnte ab 2025 gelingen, was bereits Investitionen von 5 bis 10 Milliarden Dollar voraussetzt. Weitere 20 bis 25 Milliarden Dollar wären nötig, um das besagte Ökosystem bis 2035 aufzubauen. Das Umsatzpotenzial für Technik, Infrastruktur und Service könnte sich zwischen 2025 und 2035 auf 60 bis 65 Milliarden Dollar belaufen. Bei den Fluggästen sieht die Studie für das Jahr 2035 ein Umsatzvolumen von 32 Milliarden Dollar voraus, wovon 21 Milliarden Dollar auf innerstädtische Flugtaxidienste fallen würden. Flugtaxis würden damit weniger als 0,5 Prozent des Umsatzes im aktuellen globalen Mobilitätsmarkt ausmachen und also ein Nischenangebot sein. Operative Profite für die beteiligten Unternehmen wären ab 2030 erwartbar.

Wichtig: ein langer Atem

Entsprechend werden die Flugtaxi-Start-ups neben viel Geld auch einen langen Atem benötigen. Die erforderlichen Investitionen seien nicht ohne Risiko. Eine Hürde, die aus heutiger Sicht noch für Unklarheit sorgt, seien die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die vielerorts erst noch geschaffen werden müssen. Außerdem stellen sich Fragen nach Sicherheit und Akzeptanz. Werden Flugtaxis bequem, sicher, zuverlässig sowie Preise und Streckennetz attraktiv, sollte es sich jedoch als alltägliches Verkehrsmittel in großen Bevölkerungskreisen etablieren. HM/SP-X/Titelfoto: Airbus

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