TCO

TCO: E-Autos werden immer wettbewerbsfähiger

Car Cost Index 2025: In immer mehr Ländern fahren Elektroautos günstiger als vergleichbare Verbrenner. Deutschland ist (noch) die Ausnahme.

Wenn es um die Gesamtkosten von Pkw geht, kennt sich niemand so gut aus wie Leasinggesellschaften. Denn die TCO (Total Cost of Ownership) sind deren Kerngeschäft. Nun hat ALD Automotive/LeasePlan den jährlichen Car Cost Index 2025 veröffentlicht, nach einer kurzen Unterbrechung erstmalig unter dem neuen globalen Markennamen Ayvens.

Der Index beleuchtet die Gesamtbetriebskosten (TCO) vom Kleinwagen bis zum Oberklasse-Auto in insgesamt 28 europäischen Ländern. Dazu zählen Wertverlust (Abschreibung), Zinsen, Instandhaltung, Treibstoff/Strom, Steuern und Versicherung.

Mit Blick auf die Regulierung der CO2-Flottenemissionen (Corporate Average Fuel Economy Standards) Anfang des Jahres, die Diskussionen um ein allgemeines Verbrenner-Aus und den Wegfall von Vergünstigungen in einigen Märkten, die batterieelektrische Fahrzeuge gegenüber Verbrennern begünstigt haben, zeigt die diesjährige Studie, wie komplex die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit von E-Autos über die Segmente und Länder hinweg ist.

Die wichtigsten Erkenntnisse im Car Cost Index 2025:

  • Die durchschnittlichen monatlichen Kosten für das Autofahren über alle Antriebsarten hinweg variieren in Europa sehr stark – von 815 Euro in Griechenland bis zu 1.252 Euro in der Schweiz. Deutschland liegt mit 967 Euro in der Mitte.
  • Ebenso sieht es bei den TCO für ein E-Auto aus. In Griechenland ist auch das Fahren eines E-Autos mit 792 Euro am günstigsten und in der Schweiz mit 1.152 Euro am teuersten. In Deutschland belaufen sich die monatlichen Kosten auf 1.004 Euro.
  • In puncto TCO sind Elektrofahrzeuge in immer mehr europäischen Ländern wettbewerbsfähiger als Verbrenner.
  • Während E-Autos der Kleinwagenklasse in vielen Ländern günstiger sind als ein Verbrenner, macht Deutschland die Ausnahme. Hier liegen die TCO bei 850 Euro für ein E-Auto im Vergleich zu 726 Euro für einen Verbrenner.
  • Ähnlich sieht es in der Kompakt- und der Mittelklasse aus. Auch hier liegen in Deutschland die Kosten für einen Elektroantrieb mit etwa 120 bis 130 Euro über den konventionellen Antrieben.
  • Nur in der oberen Mittelklasse können E-Autos in allen europäischen Ländern mithalten. In Deutschland liegt das E-Auto mit 1.111 Euro etwa 50 Euro unter Benziner oder Diesel.

Geschäftsführer Martin Kössler: „Die Elektrifizierung ist ein komplexes Thema und eine echte Herausforderung. Gewerbliche Flotten tragen wesentlich zum Wachstum des deutschen Pkw-Marktes bei. Alle Beteiligten benötigen wieder Planungssicherheit durch ein klares Bekenntnis zu emissionsfreiem Autofahren und zu alternativen Antrieben. Es braucht attraktive Anreize und neuen Schwung, um den Weg weiter fortzusetzen. Dazu zählen Vergünstigungen für gewerbliche, aber auch für privat betriebene E-Autos, erschwingliche und reichweitenstarke Modelle und Investitionen in eine flächendeckende Ladeinfrastruktur.“

„Wir benötigen Planungssicherheit“

Die Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen in der Ayvens Gruppe erreichte im Geschäftsjahr 2024 insgesamt 40 Prozent der Neuzulassungen aller Pkw in EU+ (Europäische Union, Vereinigtes Königreich, Norwegen, Schweiz). Das entspricht einem Anstieg von sechs Prozentpunkten gegenüber 2023.

Über die Studie: Die folgenden 28 Länder wurden im Car Cost Index beleuchtet: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn und das Vereinigte Königreich.

Im Index 2025 werden alle Kosten über die ersten vier Betriebsjahre der Fahrzeuge gemittelt und gehen von 30.000 km Fahrleistung pro Jahr aus. Im Rahmen des Index wird der Begriff „wettbewerbsfähige Kosten“ wie folgt definiert: Elektrofahrzeuge, die nicht mehr als 5 Prozent teurer sind als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor.

Die Berechnungen verstehen sich ohne Mehrwertsteuer, Ersatzwagen, Tank-/Energiekarte und Heimladegerät. Die Kraftstoff- und Energiekosten werden auf der Grundlage von WLTP-Schätzungen berechnet. Die Ladekosten für vollelektrische Fahrzeuge basieren auf 70 Prozent Aufladung zu Hause, 20 Prozent Aufladung im Büro und 10 Prozent öffentliche Aufladung. Titelfoto: pixabay

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