Mazda CX-80

Test-Tagebuch: Mazda CX-80 PHEV AWD

Im Testzeitraum von 14 Tagen fallen uns an einem Auto viele Kleinigkeiten auf. Das Test-Tagebuch fasst diese zusammen. Der Kandidat: Mazda CX-80 PHEV AWD Homura Plus.

14.01.2025: Fast zwei Jahre ist es her, da präsentierten wir den schon recht großen und geräumigen Mazda CX-60. Nun legen die Japaner noch einen drauf und haben den CX-80 nachgeschoben. Der steht zwar auf der gleichen Plattform wie der kleine Bruder, übertrifft diesen aber in der Länge um 25 Zentimeter – und auch in Breite und Höhe. Kein Wunder also, dass sich gut noch zwei Sitze im Heck integrieren lassen, die es auch serienmäßig gibt.

Mazda CX-80
Der Mazda CX-80 kommt serienmäßig als Siebensitzer. Fotos: Mag

Neben einer Ausführung mit 187 kW starkem Sechszylinder-Diesel wird der CX-80 als zweite Antriebsvariante als Plug-in-Hybrid gereicht, und in diesem arbeiten ein Vierzylinder-Benziner mit 141 kW (191 PS) und ein 129 kW (175 PS) starker Elektromotor zusammen. Das Resultat: eine Systemleistung von 241 kW oder 327 PS. Und genau diese Version nehmen wir genauer unter die Lupe. Immerhin schafften Plug-in-Hybride im vergangenen Jahr – im Gegensatz zu den reinen Stromern – einen Zuwachs von 9,2 Prozent.

In „unserem“ CX-80 speist eine 17,8 kWh fassende Batterie den E-Motor, womit man laut WLTP 61 Kilometer schaffen soll. Was bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schwierig werden dürfte, denn der Bordcomputer zeigt bei voll geladenem Akku lediglich eine rein elektrische Reichweite von 30 Kilometer an.

Mazda CX-80: 241 kW Systemleistung

Mit dieser Reichweite würde sich der CX-80 nicht für die verringerte Dienstwagenbesteuerung (0,5 statt 1 %) qualifizieren (seit dem 1. Januar 80 Kilometer), doch bleibt er mit 35 bis 36 Gramm CO2 je Kilometer unter der 50-Gramm-Grenze, so dass der Nutzer doch in den Genuss der Reduzierung kommt.

Mazda CX-80
An Sitzposition und Materialanmutung gibt es wenig zu kritisieren.

Bliebe der Mazda sogar unter der 60.000-Euro-Bruttolistenpreis-Grenze, reduzierte sich die Steuer sogar auf 0,25 Prozent. Das schafft in der Angebotspalette des CX-80 lediglich die Basisvariante Exclusive-Line mit 56.250 Euro. Bereits die nächsthöhere Stufe Homura kommt auf 63.100 Euro. Unser Testwagen mit Homura-Plus-Ausstattung kostet 66.750 Euro.

Und nun auf zur ersten Testfahrt.

17.01.2025: Im CX-80 haben wir etwas entdeckt, das wir sehnlichst vermisst haben, ohne es zu wissen. Tasten, Schalter, Knöpfe in Massen. Ja, der Mazda ist in seiner Bedienung herrlich altmodisch: Man steigt (jetzt im Winter) ein, drückt die Tasten für Sitzheizung(en), Scheibenheizung vorn und hinten und Lenkradheizung. Das dauert keine zwei Sekunden, während man in „modernen“ Autos warten muss, bis die Elektronik hochgefahren ist und man sich in die Menüs wühlen muss, um das Gewünschte zu bekommen.

Mazda Cx-80
Auf unserer Testrunde verbrauchte der Mazda 7,7 Liter je 100 Kilometer. Foto: Mag

Zudem gibt es im CX-80 einen Drehdrücksteller mit vier Tasten außen herum, über den man die Einstellungen über den Bildschirm (kein Touchscreen!) vornehmen kann. Das geht intuitiv und ebenfalls flott. Auf jeden Fall ist bei diesem Bedienkonzept die Ablenkung vom Verkehr wesentlich geringer als beim ständigen Touchen, wie wir finden. Was meint ihr?

Auch die Abschaltung des Euro-Klingelns (zwei zurückhaltende Töne) liegt auf einer kleinen Taste links vom Lenkrad und gut zu erreichen. Sehr fein!

In Sachen Verbrauch haben wir erste Zahlen, denn wir haben unsere Verbrauchsrunde (100 km) absolviert. Bei Minus-Temperaturen benötigte der 2,2 Tonnen schwere CX-80 laut Bordcomputer 7,7 Liter Benzin und 4,2 kWh Strom, wobei anzumerken ist, dass der Akku durch Rekuperation und den Benziner während der Fahrt stetig nachgeladen wird. Beide Werte kann man also nicht separat betrachten.

In der täglichen Praxis mit Kurz- und Autobahnstrecken liegen wir bei um die 8,3 Liter. Der Ladestand des Akkus fällt nie unter ein Viertel ab.

 

Mazda CX-80
Obwohl sich der mittlere Sitz vorklappen und -schieben lässt ist der Einstieg für die dritte Sitzreihe eng. Foto: Mag

21.01.2025: Mit fünf Metern Länge und rund 2,3 Tonnen Leergewicht ist der CX-80 ein wahres Trumm – und ein Kandidat für Familien mit Platzbedarf. Wichtigstes Argument: die klappbaren Sitze sechs und sieben im Heck. Entfernt man die Kofferraumabdeckung, lassen sie sich flugs aufrichten, und Kinder können dort recht kommod reisen. Für Erwachsene wird es etwas eng. Freilich ist auch der Einstieg etwas eng, für Kinder aber keine Hürde. Immerhin 258 Liter Gepäck passen noch in den Laderaum, wenn die Sitze aufgerichtet sind. Bei fünf Sitzen fasst er 687 Liter, das Maximum liegt bei 1.970 Liter.

Ganz klar: Der große Mazda bietet viel Auto fürs Geld. Die Verarbeitung macht Mazda-typisch einen guten Eindruck, die Materialien ebenfalls. Das Fahrwerk bügelt weitgehend alles weg, was den Fahrkomfort stören könnte, allein der Vierzylinder-Benziner tut sich mit dem Gewicht des SUV bisweilen ein wenig schwer und ist dann auch deutlich zu hören.

Mazda CX-80
Der Laderaum fasst maximal 1.970 Liter. Sind die hinteren Sitze versenkt, sind es noch 687. Foto: Mag

Was uns sonst noch aufgefallen ist: Die Sitzheizung braucht recht lange, bis sie die Sitzflächen wärmt; der Getriebehebel möchte nach dem Parken in die P-Stellung gedrückt werden, sonst startet das Auto nicht beim nächsten Versuch; der Sprachassistent benötigt den Befehl „Adresse suchen“ vor der Eingabe einer solchen. Zudem freuen wir uns bei jeder Fahrt, dass wir nicht auf einem Touchscreen rumtippen müssen.

Lobenswert ist die 360-Grad-Kamera, die auch Bereiche direkt vor dem Auto gut sichtbar macht. Das Besondere: Die Heckkamera hat die Anhängerkupplung präzise im Blick und ermöglicht das Ankoppeln von Hängern bis zu 2,5 Tonnen ohne fremde Hilfe – sehr praktisch.

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