Die leichten Nutzfahrzeuge fahren in der Erfolgsspur. Toyota will davon mit dem Proace Max Electric profitieren.
Drei Längen, zwei Antriebsarten, unzählige Versionen und ein Plan: Toyota bläst mit dem neuen Proace Max zum Sturm auf die Klasse der Leichten Nutzfahrzeuge, (Light Commercial Vehicles, LCV) bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Mit dem Max wollen die Japaner in der Liga der VW Crafters, Mercedes Sprinter und Ford Transit spielen. Der Plan könnte aufgehen, zumal der Toyota flexibler ist als die meisten Konkurrenten. Die Proace-Reihe entsteht in Zusammenarbeit mit Stellantis und wird in den Werken des Konzerns in Polen, Frankreich und Spanien gefertigt. Ähnlichkeiten mit Fiat Ducato, Peugeot Boxer, Citroen Jumper oder Opel Movano sind durchaus kein Zufall.
Der ohne Spiegel 2,05 Meter breite Proace Max ist in drei Längen (5,41/6,00/6,36 m) und zwei Radständen (3,45/4,04 m) lieferbar. Die Höhe bewegt sich – je nach Dachaufbau – zwischen 2,52 und 2,76 m. Verkauft wird zunächst der Kastenwagen, ab dem ersten Quartal 2025 gibt es den Max auch als Pritschenversion mit oder ohne Kipp-Funktion. Für den individuellen Aufbau – beispielsweise als Wohnmobil – verkauft Toyota auch das nackte Fahrgestell. Die Preise beginnen bei vergleichsweise humanen 41.470 Euro (inkl. Mehrwertsteuer) für den kleinen Kasten, der größte schlägt mit 57.760 Euro zu Buche. Die Preise für die Pritschenversion (nur Langversion) beginnen bei 47.790 Euro.
Proace Max: Bis zu 537 Kilometer Reichweite
Diese Preise beziehen sich auf den Antrieb mit 2,2-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor, der in drei Leistungsstufen mit 120,140 und 180 PS angeboten wird. Deutlich darüber liegt der Max, wenn er mit dem 205 kW/279 PS starken Elektromotor geordert wird. Dann werden zwischen 66.425 und 71.130 Euro fällig. Im Fahrbetrieb weiß der elektrische Max zu überzeugen. Fast lautlos gleitet die Fuhre dahin, das bärenstarke Aggregat tut sich leicht mit dem hohen Leergewicht, das freilich das Fahrzeug etwas schwerfällig und träge macht.
Das Gewicht ist auch der Knackpunkt: 2.790 Kilogramm bringt der leere Elektro-Max bereits auf die Waage, er dürfte also eigentlich nur 710 Kilogramm zuladen. Ein Trick bei der Homologation – die Antriebsbatterie zählt quasi als Tank und wird daher bei der Berechnung des Maximalgewichts nicht mitgerechnet – beschert ihm dennoch eine maximale Zuladung von 1.460 Kilogramm. Entspannung gibt es beim Lademanagement. Die 110-kW-Batterie ermöglicht dem Kastenwagen eine WLTP-Reichweite zwischen 360 und 537 Kilometern, in 55 Minuten ist der leere Stromspeicher am Schnelllader wieder bei 80 Prozent. Auch die Anhängelast kann sich mit gebremsten 2.400 Kilogramm durchaus sehen lassen, bei den Dieseln sind es, je nach Ausführung, zwischen 2.200 und 3.000 Kilogramm.
Zum größten Ladevolumen seiner Klasse – 17 Kubikmeter – kommt eine Unzahl an Aufbaumöglichkeiten. Die Produktion in Europa macht es möglich, dass Toyota sehr flexibel auf Kundenwünsche reagieren kann. „Wir erwarten, dass 90 Prozent aller Bestellungen kundenspezifisch angepasst werden“, erklärt Etienne Plas von Toyota Europe. Ab Werk gibt es zwei Radstände, drei Längen und drei Höhen, dazu einfache und Doppelkabinen. Für ausgefallenere Wünsche – etwa Werkstattausrüstungen – zertifiziert Toyota Auf- und Umbaupartner. Frank Thomas Uhrig/SP-X
Toyota Proace Max Electric – Technische Daten:
Leichtes Nutzfahrzeug bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht; Länge: 5,99 Meter, Radstand: 4,03 Meter, Breite: 2,05 Meter (ohne Außenspiegel), Höhe: 2,76 Meter (Hochdach); Zuladung: 1460 kg.
Elektromotor mit 209 kW/279 PS; Drehmoment: 410 Nm, Vmax: 130 km/h, Frontantrieb, WLTP-Verbrauch: 26,2-31,2 kW/h auf 100 km, CO2-Emissionen: 0, Preis: ab 69.220 Euro.
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