Toyota will bei den BEVs aufholen und verspricht ab 2028 Feststoffbatterien, die bis zu 1.500 Kilometer Reichweite bieten.
Der Toyota-Konzern ist nicht gerade als Vorreiter auf dem Gebiet der reinen Elektroautos (BEV) bekannt. Im April 2023 verkaufte Toyota weltweit 8.584 E-Fahrzeuge, darunter auch Fahrzeuge der Marke Lexus. Damit war der April der erste Monat überhaupt, in dem BEVs bei Toyota mehr als ein Prozent des Absatzes ausmachten. Doch man will aufholen.
Auf einem technischen Workshop hat Toyota Details zu seiner Elektrifizierungsstrategie genannt. Zwar gibt sich der Konzern weiter technologieoffen, aber bei BEVs strebt er ab 2026 durch verbesserte Batterien Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometer an, ehe kurz darauf dank Feststoffbatterien bis zu 1.500 Kilometer möglich werden sollen, wie der Branchendienst „electrive.net“ berichtet.
Bislang zögerlicher Umstieg
Überhaupt stehen die japanischen Hersteller dem BEV seit jeher kritisch gegenüber. Toyota gilt als großer Verfechter der Hybridisierung und ließ sich bisher nur zögerlich auf BEV-Technologien ein. Das vergegenwärtigt etwa der jüngste Bericht des International Council on Clean Transportation (ICCT), der anhand von 2022er Daten vergleicht, wie effektiv die 20 größten Automobilhersteller der Welt auf Elektrofahrzeuge umsteigen. Toyota belegt in diesem Ranking den wenig glorreichen 15. Platz.
Nun gibt das Unternehmen Einblicke in seine weitere Elektrifizierungs-Roadmap. Weiterhin betont der Konzern, dass er auch in Zukunft bei den Antrieben mehrgleisig fahren wird, also unter anderem weiterhin auch Brennstoffzellen zum Einsatz kommen sollen. Klar wird aber auch: Im Bereich der BEVs will man den Rückstand durch Technologiesprünge in der Batterietechnologie aufholen. Ab 2026 strebt der Autobauer vor diesem Hintergrund das Debüt einer neuen Modellpalette an, die eine Reihe von Verbesserungen bieten soll. Für die Entwicklung dieser Batterieautos hat Toyota im Mai eine neue Organisation namens „BEV Factory“ gegründet. Diese soll bis zum Jahr 2030 rund 1,7 Millionen der insgesamt bis dahin von Toyota geplanten 3,5 Millionen BEVs produzieren. Dabei setzt Toyota unter anderem auf Aluminium-Druckgussbauteile („Giga Casting“), kleinere E-Achsen, Siliziumkarbid-Halbleiter und vor allem: bessere Batterien.
2026 Debüt einer neuen Modellpalette
Mit diesen Lithium-Ionen-Batterien der nächsten Generation will Toyota ab 2026 bei seinen neuen BEVs Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern erreichen. Geplant sind dabei Akku-Varianten mit NMC- und LFP-Chemie. Die genannten 1.000 Kilometer gelten dabei freilich nur für die Batterien mit Performance-Zellen auf NMC-Basis (und in Kombination mit Fortschritten bei „Fahrzeugeffizienz, Aerodynamik und Gewichtsreduzierung“). Die LFP-Batterie soll vor allem „gut und günstig“ sein.
Für den Zeitraum 2027 bis 2028 strebt Toyota dann bereits die Kommerzialisierung von Feststoffbatterien an, mit denen der Autobauer Reichweiten von zunächst 1.200 Kilometern und in der Spitze von bis zu 1.500 Kilometern für möglich hält. Bei beiden Reichweiten-Werten macht Toyota allerdings keine Testzyklus-Angaben. Es bleibt also offen, ob der WLTP-Zyklus gemeint ist.
„Wir bringen die nächste Generation“
Auch weitere Präzisierungen bleibt der Hersteller schuldig: etwa zu den voraussichtlichen Investitionskosten in diese BEV-Offensive, zum späteren Herstellungsort der neuen Modellpalette ab 2026 und der Feststoffbatterien. „Was wir erreichen wollen, ist, die Zukunft mit BEVs zu verändern“, äußerte Takero Kato, Präsident der neuen Toyota EV-Einheit BEV Factory, in einem Video, das am Dienstag auf dem YouTube-Kanal des Automobilherstellers veröffentlicht wurde. „Wir werden die nächste Generation von Batterie-betriebenen Elektroautos weltweit und ab 2026 als komplette Produktpalette auf den Markt bringen“, so Kato. Titelfoto: Toyota
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