Toyota engagiert sich stärker bei Nutzfahrzeugen. Der Proace soll nächstes Jahr auch elektrisch fahren – aber zunächst nicht in Deutschland.
Toyota will sich vom nächsten Jahr an stärker im europäischen Nutzfahrzeug-Geschäft engagieren. Gelingen soll das durch eine Kooperation mit PSA, dem Aufbau der Sub-Marke Toyota Professional sowie den Einstieg in die Batterie elektrische Mobilität beim Modell Proace.
Vor allem bei den Kleintransportern sah man Nachholbedarf. Anfang 2020 soll der Proace City diese Lücke schließen. Wie Citroen Berlingo, Peugeot Partner oder Opel Combo kommt der kleine Proace aus dem PSA-Werk in Vigo/Portugal. Wie alle anderen erhält auch das Toyota-Derivat eine eigene Front und einen speziellen Touch im Innenraum.
Was passiert mit dem Diesel?
Neben einer Passagier-Variante wird es auch nackte Transporter geben. Speziell letztere werden nach Ansicht von Toyota für den europäischen Automarkt an Bedeutung gewinnen, weil sich die Logistik-Branche durch den Online-Handel weiter im Aufwind befindet.
Im Gegensatz zum Pkw-Markt, in dem man sich weitgehend vom Diesel verabschiedet hat, wird der Selbstzünder mit der Einführung des Proace City für die Japaner wieder an Bedeutung gewinnen. Im Segment der Kleintransporter bleibt er nämlich weiterhin ein unverzichtbares Muss.
Wann kommt die Elektrifizierung?
Mittelfristig, so die Toyota-Strategen, wird für die Nutzfahrzeugbranche auch der batterieelektrische Antrieb an Bedeutung gewinnen. Mit dem hat Toyota bislang gefremdelt, doch in der zweiten Hälfte 2020 will man den größeren Proace sowie ein Jahr später den Proace City als Electric anbieten. Zunächst sollen allerdings nur Norwegen und Holland sowie später Frankreich und Spanien in den Genuss der elektrisch angetriebenen Proace-Modelle kommen. Eine Einführung in den deutschen Markt könnte möglicherweise erst 2025 erfolgen.
Die Batterien sollen das Ladevolumen nicht beeinträchtigen, die Zuladung allerdings um 200 Kilogramm schrumpfen. Zu Reichweite, Leistung oder Stückzahlen gibt es hingegen noch keine Angaben. Obwohl Toyota als Konzern weiterhin am Hybridantrieb wie auch der Brennstoffzelle festhalten wird, werden diese Antriebstechniken für die Kleintransporter-Sparte keine Rolle spielen. Der neue Proace City soll für Toyota dennoch als Markenbotschafter dienen und dabei das Geschäft im Flottenmarkt ankurbeln. Dieser dürfte zukünftig im Vergleich zu privaten Autokäufern weiter an Bedeutung gewinnen.
Welche Bedeutung hat der Flottenmarkt?
Bereits für nächstes Jahr ist eine Neuauflage des Pick-up-Klassikers Hilux angekündigt, die dann verlorengegangene Marktanteile zurückerobern soll. Details zum neue Hilux werden allerdings noch nicht verraten. Kurzfristig wird es zudem vom Proace eine mit Schwarzakzenten aufgewertete Ausstattungsversion namens Black Edition geben.
Seine Kleintransporter wie auch den Pick-up Hilux wird Toyota ab 2020 unter der neuen Marke Toyota Professional vermarkten. Unter anderem will man bei bestehenden Toyota-Händlern speziell auf Business-Kunden abgestimmte Professional-Zentren einrichten. Zudem will man die Vermarktungsstrategie auf die Anforderungen und Bedürfnisse der speziellen Kundschaft zuschneiden.
Beim Neufahrzeuggeschäft erwartet Toyota für seine Professional-Sparte bereits für kommendes Jahr europaweit einen Absatz von etwa 100.000 Einheiten, was rund 10 Prozent des Gesamtabsatzes der Marke entspricht. HM/SP-X/Foto: Toyota
Add a Comment