Für E-Roller gibt es keine zentrale Förderung wie bei den E-Autos. Doch vielerorts helfen die Kommunen aus. Eine Übersicht.
Die Innovationsprämie für E-Autos hat in Deutschland einen regelrechten Run auf vierrädrige Stromer entfacht, der noch einige Zeit anhalten dürfte. Elektrisch angetriebene Zweiräder, denen sich ebenfalls in mehrfacher Hinsicht ökologische Vorteile nachsagen ließen, profitieren hingegen nicht vom staatlichen Geldsegen. Sonderlich erbaut ist man bei den Verantwortlichen der Rollerhersteller über die einseitige Bevorzugung des Automobils freilich nicht.
Pascal Blum, Mitbegründer des Berliner E-Roller-Anbieters Unu, moniert die eingleisige Verkehrswende-Politik: „Im Gegensatz zu E-Autos, für die es zahlreiche Herstellerboni, staatliche Förderprogramme und andere Kaufanreize bereits seit Jahren gibt, scheint die staatliche Förderung des E-Rollers im Rahmen der Pläne zur Verkehrswende unter den Tisch gefallen zu sein.“
Es geht auch anders
Dabei geht es auch anders, wie das Beispiel Österreich zeigt. Neben einer Bundesförderung von 450 Euro wird in der Alpenrepublik zusätzlich noch ein Anteil seitens der Fahrzeugimporteure von 350 Euro gewährt. Insgesamt sind also 800 Euro drin. Für Deutschland ist eine landesweit ähnliche Lösung für die insbesondere im Stadtvorkehr vorteilhaften E-Roller allerdings nicht in Sicht.
Immerhin finden sich aktuell auf lokaler Ebene gut zwei Dutzend Förderprogramme von Städten oder Stadtwerken, die den Erwerb von E-Rollern und anderen Einspur-Stromern finanziell erleichtern. Pascal Blum von Unu hofft – auch angesichts der ökologischen Vorteile der E-Roller -, dass diese Beispiele andernorts Schule machen: „In Zukunft werden die Förderangebote deutscher Städte mit Sicherheit zunehmen, da das Thema in der Gesellschaft angekommen ist. Es ist also davon auszugehen, dass weitere Kommunen und Städte mit Förderungen in den kommenden Jahren nachziehen werden.“ Vorläufig wird man allerdings nur mancherorts einen Zuschuss erhalten. Meist fallen diese bescheiden aus, in einigen wenigen Fällen werden allerdings erstaunlich hohe Summen gezahlt.
Diese Förderungen gibt es
Aachen: Ökostromkunden zahlen die Stadtwerke Aachen 10 Prozent oder maximal 500 Euro vom Bruttokaufpreis eines E-Rollers oder E-Lastenrads.
Erlangen: Der Erwerb eines E-Rollers wird mit 200 Euro von der Stadt gestützt. Weitere 50 Euro gibt es, wenn der entsprechende Haushalt Strom aus erneuerbaren Energien bezieht oder eine PV-Anlage betreibt.
Heidelberg: Bezuschusst wird der E-Roller-Erwerb mit bis zu 1.000 Euro.
Hilden: 100 Euro gewähren die Stadtwerke auf den Kaufpreis.
Kaarst: Für Energiekunden der Stadtwerke wird eine Prämie von 50 Euro auf den Kaufpreis gezahlt.
Köln: Energieversorger Rhenag bekommen zum E-Roller 100 Euro dazu.
Konstanz: Abhängig vom Stromtarif gibt es für Kunden der Stadtwerke bis zu 150 Euro Zuschuss.
Langen: Energiekunden der Stadtwerke bekommen bis zu 150 Euro vom Kaufpreis erstattet.
Limburg: Bis 900 Euro werden von der Stadt gewährt. 200 Euro gibt es pauschal auf einen neuen E-Roller, außerdem sind 500 Euro Abwrack- sowie zusätzliche 200 Euro Ökoprämie drin.
Mainz: Der Kauf eines E-Rollers wird von der Stadt mit 200 Euro bezuschusst.
Marburg: Die Stadtwerke zahlen bis 10 Prozent vom Anschaffungspreis maximal 100 Euro für E-Roller und 200 Euro für E-Motorräder.
München: Die Stadt übernimmt bis zu 1.200 Euro vom Kaufpreis. Der Förderantrag muss allerdings vor Abschluss von Kauf- oder Leasingvertag gestellt werden.
Regensburg: 25 Prozent das Netto-Kaufpreises beziehungsweise maximal 1.000 Euro gibt es von der Stadt zurück.
Rinteln: Die Stadtwerke fördern den E-Roller-Kauf mit 150 Euro.
Sigmaringen: 75 Euro gibt es von den Stadtwerken.
Solingen: 100 Euro gibt es von den Stadtwerken.
St. Ingbert: 80 Euro gibt es von den Stadtwerken.
Sylt: 250 Euro gibt es vom Energieversorger EVS.
Troisdorf: 150 Euro gibt es von den Stadtwerken.
Tübingen: 100 Euro gibt es von den Stadtwerken.
Wuppertal: 10 Prozent bis maximal 150 Euro zahlen die Stadtwerke. SP-X
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