Verkehrsminister Volker Wissing setzt beim Pkw auf Elektromobilität. E-Fuels würden woanders benötigt. Und er warnt vor Verbrennern.
Die Vorgänger-Regierung hat sich bei der Verkehrswende nicht gerade mit Ruhm bekleckert, um es mal vorsichtig auszudrücken. Man denke nur an die Pkw-Maut und die hunderte Millionen Euro Ausgaben, für die der Steuerzahler gerade stehen darf. Ganz anders nun die neue Regierung – denn die setzt bei den Pkw auf die Elektromobilität.
E-Auto statt E-Fuels: Der neue Bundesverkehrsminister Volker Wissing will beim Pkw-Verkehr voll auf Elektromobilität setzen. Anders als sein Vorgänger Andreas Scheuer räumt der FDP-Politikern den sogenannten E-Fuels in diesem Bereich keine Chancen ein. „Wir müssen die verschiedenen Energieträger dort einsetzen, wo sie am effizientesten sind. Das ist beim Pkw der E-Antrieb“, erklärte er gegenüber dem „Tagesspiegel“. Die unter Einsatz elektrischer Energie synthetisierten E-Fuels werde man hingegen vor allem für den Flugverkehr benötigen.
E-Fuels nicht die Lösung für den Pkw
Damit setzt sich Wissing von der Position ab, die seine Partei lange vertreten hat, zuletzt im Bundestagswahlkampf. Die Liberalen sprachen sich für synthetische Kraftstoffe – sogenannte E-Fuels – auch bei Pkw aus. Im Koalitionsvertrag findet sich ebenfalls eine entsprechende Passage: Demnach könnten Autos mit Verbrennungsmotor langfristig eine Zukunft haben, sofern sie mit E-Fuels betankt werden.
E-Fuels seien nicht die Lösung für Pkw, sagte Wissing nun und schwenkt damit insbesondere auf die Linie der Grünen ein. „Auf absehbare Zeit werden wir nicht genug E-Fuels haben, um die jetzt zugelassenen Pkw mit Verbrennungsmotor damit zu betreiben“, sagte Wissing. Die E-Fuels würden vor allem für den Luftverkehr benötigt.
„Strom bleibt bezahlbar“
Das klare Bekenntnis zum Batterie-Antrieb war von der Vorgängerregierung in dieser Form zuletzt nicht zu hören. Vorgänger Scheuer wollte „Technologieoffenheit“ und sah den großflächigen E-Fuel-Einsatz im Pkw zumindest als Option.
Darüber hinaus warnt Wissing die Autokäufer, weiter auf Benziner und Diesel zu setzen. „Wir werden dafür sorgen, dass das Laden mit regenerativem Strom bezahlbar bleibt. Deshalb kann ich nur dazu raten, auf CO2-neutrale Antriebe umzusteigen. Die Nutzung fossiler Kraftstoffe wird in Zukunft teurer werden“, sagte der Minister. HM/Titelfoto: Volvo
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