Volkswagen

Volkswagen-Strategie: Der Weg in die Zukunft

Volkswagen hat seinen Plan für die Transformation des Konzerns zum Mobilitätsunternehmen präsentiert und ehrgeizige Ziele.

Volkswagen hat heute Details seiner neuen Konzernstrategie vorgestellt. Im Fokus stehen dabei die starken Marken des Konzerns und seine globalen Technologie-Plattformen, die Synergien und Skalierung ermöglichen sowie neue Profit-Pools erschließen. „Wir haben uns das strategische Ziel gesetzt, Weltmarktführer für Elektrofahrzeuge zu werden – und wir sind auf einem guten Weg. Jetzt setzen wir neue Parameter“, sagte Vorstandsvorsitzender Herbert Diess bei der Vorstellung von „New Auto“, der Konzernstrategie bis 2030. „Auf der Basis von Software ist der nächste, weitaus radikalere Wandel der Übergang zu deutlich sichereren, intelligenteren und schließlich autonomen Fahrzeugen. Das bedeutet für uns: Technologie, Geschwindigkeit und Skalierung werden eine zentralere Rolle spielen als heute“, sagte Diess weiter.

Den CO2-Fußabdruck reduzieren

Der Konzern setzt künftig neue Prioritäten, um die Chancen im elektrischen und digitalen Mobilitätszeitalter zu nutzen. Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung seien dabei integraler Bestandteil der neuen Strategie. Im Vergleich zu 2018 plant der Konzern, gemäß dem Pariser Abkommen, seinen CO2-Fußabdruck pro Auto über den gesamten Lebenszyklus bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren. Im selben Zeitraum wird erwartet, dass der Anteil der Verkäufe von Elektrofahrzeugen auf rund 50 Prozent steigen wird. Bis 2040 sollen nahezu 100 Prozent der neuen Konzernfahrzeuge in den Hauptmärkten emissionsfrei sein. Spätestens im Jahr 2050 will der Konzern vollständig klimaneutral sein.

Verbrenner verlieren 20 Prozent

Ausblick 2021
Jüngstes BEV von Volkswagen: der ID.4 Foto: VW

Dabei erwartet der Konzern eine schrittweise Verschiebung der Umsatz- und Profit-Pools: Zunächst von Autos mit Verbrennungsmotor (ICEs) hin zu batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) und später stärker in Richtung Software und Dienstleistungen. Dieser Trend werde durch das autonome Fahren beschleunigt. Der ICE-Markt dürfte in den nächsten zehn Jahren um über 20 Prozent zurückgehen. Gleichzeitig wird der Absatz von Elektrofahrzeugen schnell wachsen und Verbrennerfahrzeuge als führende Technologie überholen. Mit einem geschätzten Umsatz von 1,2 Billionen Euro könnte Software bis 2030 zusätzlich zum erwarteten Geschäft mit BEVs und ICEs rund ein Drittel des gesamten Mobilitätsmarktes ausmachen. Dieser könnte sich von heute rund zwei auf dann voraussichtlich fünf Billionen Euro mehr als verdoppeln. Individuelle Mobilität werde auch in 2030 voraussichtlich rund 85 Prozent dieses Marktes sowie des Geschäfts von Volkswagen ausmachen.

Der Verbrenner finanziert die BEVs

Das heutige robuste, margenstarke ICE-Geschäft mit seinen hohen Cashflows werde die Umstellung auf BEV finanzieren und beschleunigen. Ein konsequenter Hochlauf der Elektromobilität, der durch Synergien aus niedrigeren Batterie- und Fabrikkosten sowie steigender Skalierung angetrieben wird, werde die BEV-Margen verbessern. Diese Entwicklung dürfte durch steigende CO2/Euro7-Kosten sowie steuerliche Nachteile verstärkt werden, welche die ICE-Margen zunehmend belasten. Insgesamt ist davon auszugehen, dass sich die Margen dieser beiden Technologien innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre auf ähnlichem Niveau angleichen werden.

Die neue Strategie spiegelt sich auch in einem angehobene Ambitionsniveau für die operative Umsatzrendite des Volkswagen Konzerns im Jahr 2025 wider: Als Grundlage für die „Planungsrunde 70“ im kommenden November hat der Konzern die ursprüngliche Spanne von 7 bis 8 Prozent auf nun 8 bis 9 Prozent erhöht.

Umsatzrendite erhöht

„Unser Ziel ist es, branchenführende Plattformen über unsere starken Marken hinweg zu etablieren. So können wir höhere Skalen schaffen und in Zukunft noch mehr Synergien realisieren,“, sagte CFO Arno Antlitz. „Wir werden unsere BEV-Plattformen skalieren, wir wollen einen führenden Automotive-Software-Stack entwickeln. Und wir werden weiter in autonomes Fahren und Mobilitätsdienstleistungen investieren. Während dieses Übergangs wird unser robustes ICE-Geschäft dazu beitragen, die dafür nötigen Gewinne und Cashflows zu generieren.“

73 Milliarden Euro hat Volkswagen von 2021 bis 2025 bereits für Zukunftstechnologien vorgesehen, was 50 Prozent der Gesamtinvestitionen entspricht. Der Anteil der Investitionen in Elektrifizierung und Digitalisierung soll zukünftig weiter erhöht werden. Zudem wird der Konzern seine Effizienz zunehmend steigern und ist auf Kurs, das für die nächsten zwei Jahre festgelegte Fixkostensenkungsprogramm von 5 Prozent zu erfüllen. Volkswagen hat sich außerdem das Ziel gesetzt, die Materialkosten um weitere 7 Prozent zu senken und sein ICE-Geschäft mit weniger Modellen, einem reduzierten ICE-Antriebsportfolio und einem besseren Preismix zu optimieren. HM/Foto: VW

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