Volkswagen hat nun den ID.Buzz (Cargo) vorgestellt. Seine Herstellung soll CO2-neutral geschehen, die Preise bei 60.000 Euro starten.
Kaum einem anderen Fahrzeug wurde so lange im Vorfeld seines Erscheinens so viel mediale Aufmerksamkeit zuteil wie dem ID.Buzz von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Kein Wunder, soll er doch an den mittlerweile zur Ikone verklärten T1-Bus erinnern und dessen Charme in die heutige Zeit transferieren. Nun hat VW Nutzfahrzeuge den ID.Buzz offiziell vorgestellt und den Marktstart für September dieses Jahres angekündigt; bereits für den Mai ist der Vorverkaufsstart geplant.
Zum Start mit 82-kW-Akku
Die Europaversionen des ID.Buzz und seiner Nutzfahrzeuge-Version Cargo werden zur Markteinführung mit einer 77-kWh-Batterie starten (Bruttoenergiegehalt: 82 kWh). Sie versorgt einen 150 kW starken Elektromotor mit Strom, der die Hinterachse antreibt. Die Ladeleistung bei der Nutzung von Wechselstrom (AC) beträgt 11 kW. Per CCS-Stecker an einer DC-Schnellladesäule (Gleichstrom) steigt die Ladeleistung auf bis zu 170 kW; die Batterie ist laut VWN nach rund 30 Minuten von 5 auf 80 Prozent geladen. Wie alle Modelle der ID.-Familie basieren auch der ID.Buzz und die Nutzfahrzeug-Variante ID.Buzz Cargo auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) des Konzerns. Angaben zur Reichweite gibt es noch nicht.
Fast drei Meter Radstand
Beide ID.Buzz kennzeichnet ein Radstand von 2.988 mm; das entspreche in etwa dem Wert des aktuellen T6.1; die Länge beträgt 4.712 mm. Zur Einordnung: Ein T6.1 ist bei gleichem Radstand insgesamt 192 mm länger. Beide Versionen des Stromers sind inklusive Dachantenne je nach Ausstattung zwischen 1.937 mm und 1.938 mm hoch (T6.1: 1.985 mm). Breit sind beide Buzz 1.985 mm (ohne Außenspiegel); damit ist das neue Modell 81 mm breiter als ein T6.1. Mittelfristig wird die Busversion des ID.Buzz auch mit einem verlängerten Radstand auf den Markt kommen.
2.205 Liter Ladevolumen
Serienmäßig wird der Van in der Normallänge mit fünf Sitzplätzen auf den Markt kommen (Sitzanordnung 2/3). Fahrer- und Beifahrer nehmen auf Einzelsitzen Platz, die serienmäßig zur Fahrzeuginnenseite mit einstellbaren Armlehnen ausgestattet sind. Im Fond kommt eine 40 zu 60 teil- und umklappbare Dreiersitzbank zum Einsatz. Darüber hinaus ist die Rücksitzbank in der Länge verschiebbar. Der Bus ist serienmäßig mit zwei seitlichen Schiebetüren ausgestattet. Hinter der klassisch nach oben öffnenden Heckklappe erschließt sich – mit fünf Personen an Bord – ein 1.121 Liter großer Gepäckraum (bis zur Oberkante der Lehnen in der zweiten Sitzreihe beladen). Wird die zweite Sitzreihe komplett umgeklappt, steigt das Ladevolumen auf bis zu 2.205 Liter.
ID.Buzz Cargo – der Transporter
Der ID.Buzz Cargo wird serienmäßig mit drei Sitzplätzen im Fahrerhaus auf den Markt kommen: Fahrersitz plus Doppelsitzbank. Wahlweise wird die Cargo-Version auch mit einem Einzelsitz für den Beifahrer bestellbar sein. Hinter den Sitzen folgt eine feste Trennwand zum Laderaum. Optional wird es diese Trennwand mit einem Fenster und/oder einer Durchladeöffnung geben. Der Laderaum ist 3,9 m3 groß und bietet Platz für zwei Europaletten. Das zulässige Gesamtgewicht des ID.Buzz Cargo beträgt 3.000 kg, die maximale Zuladung 650 kg. Die Ladung kann via Verzurrösen im Boden und über Verzurrschienen in den Seitenwänden gesichert werden. Der neue ID. Buzz Cargo ist mit einer weit öffnenden Heckklappe und einer Schiebetür auf der Beifahrerseite ausgestattet; als Sonderausstattung wird der Transporter mit einer zweiten Schiebetür konfigurierbar sein.
CO2-neutrale Herstellung
Als erste Bus- und Transporter-Baureihe werde der ID.Buzz bilanziell CO2-neutral hergestellt und ausgeliefert, so VWN. Dafür sorgen sollen ein hoher Anteil recycelter Materialien und der Verzicht auf Tierleder im Interieur. Das Spektrum dieser Maßnahmen beginne mit dem generellen Verzicht auf Leder und andere Materialien tierischen Ursprungs. So bestehe der Lenkradkranz aus einem synthetischen Material, das so hochwertig wie Leder aussieht und eine ähnliche Haptik bietet. Für einige Sitzbezüge und Bodenbeläge sowie den Innenhimmel kommen unter anderem Materialien aus recycelten Produkten zum Einsatz. So wird es einen Stoff aus sogenanntem „Seaqual“-Garn geben, dessen Fäden zu etwa 10 Prozent aus gesammeltem Meeres-Kunststoffen und zu rund 90 Prozent aus PES (recycelte PET-Flaschen) bestehen. Selbst das als konzernweites Novum im ID. Buzz eingesetzte ArtVelours „ECO“ besteht zu 71 Prozent aus Rezyklat.
VW nimmt die Akkus zurück
Darüber hinaus optimierten biobasierte Fahrzeuglacke und der Einsatz nachwachsender Rohstoffe die Umwelteigenschaften der zwei neuen ID.Buzz-Modelle. Zum Thema Nachhaltigkeit gehört ebenso das Versprechen des Unternehmens, die Hochvoltbatterien am Ende ihres automobiles Lebenszyklus zurückzunehmen und für eine Zweitverwendung aufzuarbeiten – etwa als Stromspeicher für die Photovoltaikanlagen von Häusern. Generell gilt zudem, dass Volkswagen Nutzfahrzeuge auf die Batterie des ID. Buzz eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometer gibt.
Bereit zum bidirektionalen Laden
Noch größer werde das Potenzial aber in Kombination mit dem bidirektionalem Laden – eine wegweisende Technologie, die bei Volkswagen vor der Markteinführung steht: Die E-Autos können dabei Strom, den sie nicht benötigen, in das Hausnetz einspeisen (Vehicle-to-Home) und den Strom damit künftig auch zur Stabilisierung des Stromnetzes bereitstellen. Beide Modelle werden direkt mit dieser Technologie auf den Markt kommen. Darüber hinaus gelte, dass auch alle anderen Modelle der ID. Familie mit 77-kWh-Batterie künftig bidirektional laden können. Für bereits ausgelieferte Fahrzeuge wird diese Technologie sukzessive per Over-the-Air-Update verfügbar sein. Der Stromtransfer und die Kommunikation erfolgen, sobald verfügbar, über eine spezielle DC-BiDi-Wallbox.
Zum Marktstart wird der fünfsitzige ID. Buzz in der Ausstattungsversion „Pro“ angeboten. Später folgt die Grundversion „Pure“ mit einer Einstiegsbatterie. Und man wirft schon einen Blick in die Zukunft: Der Bulli-Nachfolger ID Buzz soll das erste autonome Auto von VW werden. Die Technik wird dem Unternehmen zufolge noch nicht zur Markteinführung des elektrischen Busses im Jahr 2022 kommen, aber voraussichtlich ab 2025 verfügbar sein.
VW ID.Buzz – Technische Daten:
ID.Buzz: Fünfsitziger Van, Länge: 4.712 Meter, Breite: 1.985 Meter (ohne Außenspiegel), Höhe: 1.937 Meter (Cargo: 1.938), Radstand: 2.988 Meter, Ladekante: 63,2 Zentimeter, Kofferraum: 1.121 bis 2.205 Liter.
Ein Elektromotor im Heck, 150 kW/204 PS, maximales Drehmoment: 310 Nm, Einstufen-Reduktionsgetriebe, 0-100 km/h: k.A., Vmax: 145 km/h, Durchschnittsverbrauch: k.A., CO2-Ausstoß: 0 g/km, Effizienzklasse: k.A., Preise: rund 60.000 Euro.
ID.Buzz Cargo: Zwei- oder dreisitziger Transporter, Länge: 4.712 Meter, Breite: 1.985 Meter (ohne Außenspiegel), Höhe: Cargo: 1.938, Radstand: 2.988 Meter, Ladekante: 63,2 Zentimeter, Laderaumvolumen: 3,9 m3 (nach SAE V6), Stauraum für zwei Europaletten, zulässiges Gesamtgewicht 3.000 kg, maximale Zuladung: 650 kg.
Ein Elektromotor im Heck, 150 kW/204 PS, maximales Drehmoment: 310 Nm, Einstufen-Reduktionsgetriebe, 0-100 km/h: k.A., Vmax: 145 km/h, Durchschnittsverbrauch: k.A., CO2-Ausstoß: 0 g/km, Effizienzklasse: k.A., Preise: rund 60.000 Euro.
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