Unklare Fördersituation, Materialengpässe: Nach Audi schließt auch VW die Bestellbücher für Plug-in-Hybride. Zukunft offen.
Für Dienstwagennutzer dürfte die Nachricht keine gute sein: Nach Audi hat nun auch die Konzernmutter VW einen Bestellstopp für die Plug-in-Hybride verhängt. Als Grund für die Verfügbarkeits-Pause gibt der Hersteller eine weltweit hohe Nachfrage in Kombination mit der anhaltenden Halbleiter-Krise sowie den neuen Materialengpässen im Zuge des Ukraine-Krieges an. Der Stopp gilt für alle teilelektrifizierten Modelle von Tiguan und Golf bis Arteon und Touareg. Kurz zuvor hatte bereits Audi die Bestellbücher für seine Steckdosen-Stromer geschlossen.
Unklare Fördersituation
Neben den Lieferproblemen, die prinzipiell auch andere Antriebsarten betreffen, dürfte die unklare Fördersituation bei Plug-in-Hybriden eine Rolle bei den Entscheidungen gespielt haben. In welcher Höhe deutsche Kunden künftig mit Zuschüssen rechnen können, ist unklar. Relativ sicher wird es aber weniger Geld geben als bislang. Das macht schon früh im laufenden Jahr eine Kaufentscheidung schwer kalkulierbar, denn maßgeblich für die Förderung ist bislang nicht das Datum der Vertragsunterschrift, sondern der Zeitpunkt der Zulassung. Und der kann auch für aktuell bestellte Modelle schnell ins kommende Jahr rutschen.
Weiterhin umstritten
Aber auch unabhängig von Verfügbarkeit oder finanziellen Überlegungen haben es Plug-in-Hybride aktuell nicht leicht. So leiden sie unter anhaltenden Diskussionen über ihre Klimaschutzwirkung, die in hohem Maße von der Art der Nutzung abhängt. Zudem wächst die Reichweite reiner E-Autos permanent an, was einen der klassischen Nachteile gegenüber Plug-in-Hybriden reduziert.
Die angespannte Situation rund um die Teilzeitstromer beginnt auch, sich in den Statistiken niederzuschlagen: Im Februar schrumpfte in Deutschland die Zahl der Neuzulassungen von Plug-ins erstmals seit langem um 1,4 Prozent. Die reinen Stromer legten hingegen ungebrochen um 55 Prozent zu. HM/SP-X/Titelfoto: VW
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