38 Prozent weniger Zulassungen als im März 2019. Viele Herausforderungen für Fuhrparkleiter.
Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf alle Bereiche des Automobilsektors. Jetzt, nach mehr als vier Wochen Lockdown und als die Autohändler wieder öffnen, wird der Schaden immer transparenter. So hat die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) ein erstes Resümee gezogen. „Der für den Handel wichtige Monat März ist praktisch nicht existent, und auch die ersten drei Wochen im April fehlen“, so das Unternehmen. Dadurch sind auch die gewerblichen Zulassungen betroffen, die immerhin zwei Drittel aller Neuzulassungen ausmachen.
Im März 2020 wurden somit nur noch 215.119 Pkw neu in Deutschland zugelassen, 10 Prozent weniger als im Vormonat und 38 Prozent weniger als im März 2019. Ähnlich waren die Zahlen auf dem Gebrauchtwagenmarkt: Mit 462.576 Besitzumschreibungen lagen die Zahlen 18 Prozent unter dem Vormonat und 26 Prozent unter dem März 2019. Die für den Autohandel sehr starken Monate März und April blieben somit nahezu aus.
Wichtig: die gewerblichen Zulassungen
Die Situation sei kurios, denn oft sind neue Pkw schon verfügbar, aber aufgrund geschlossener Zulassungsstellen nicht abholbereit, oder Dienstwagenberechtigte, die für die Abholung ihres Pkw weite Strecken anreisen müssen, können nicht in Hotels übernachten. In der Gesamtmenge von 47 Millionen zugelassener Pkw sind es zwar nur 11 Prozent gewerbliche Halter, aber für die Verjüngung des Bestandes und den nachgelagerten Gebrauchtwagenmarkt spielen die gewerblichen Neuzulassungen eine wichtige Rolle.
Leasingverträge werden verlängert
Für die Fuhrparkleiter ergeben sich durch Corona zahlreiche Herausforderungen. Wenn keine Neu-/Folgefahrzeuge ausgeliefert werden können, greifen 76 Prozent der Flottenverantwortlichen auf angebotene Vertragsverlängerungen seitens der Leasinggesellschaften zurück. Als Alternativen werden auch so genannte Poolfahrzeuge genutzt (62%), also auf Firmen zugelassene Pkw, die keinen festen Nutzer haben. Mietwagen werden als Interimslösung von etwa der Hälfte der Fuhrparkleiter eingesetzt.
Der Diesel dominiert
Bei den Antriebsarten dominiert weiterhin der Diesel (Anteil 80%). Betrachtet man nur die alternativen Antriebe (Anteil 4%), so sind es vor allem Plug-in-Hybride, die zum Einsatz kommen. Knapp die Hälfte der Fuhrparkleiter kann sich allerdings vorstellen, dass diese kaum oder gar nicht geladen werden, sondern nur als Verbrenner bewegt werden. Etwa die Hälfte der Fuhrparkleiter könnte dies über Tankkarten oder entsprechende Software auch kontrollieren.
Des Weiteren stimmt ein Großteil zu, dass Pkw mit alternativen Antrieben vor allem durch die steuerlichen Rahmenbedingungen einen Schub bekommen können (56%), aber auch durch Anfragen der Dienstwagenbesitzer (51%) und die Förderung durch die BAFA (32%). Aber auch 15 Prozent aller Fuhrparkleiter gab zu Protokoll, dass eine Anschaffung solcher Pkw gar nicht in Erwägung gezogen wird. HM/Titelfoto: VW
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